Hans Hinrich Taeger: Astro-Energetik

M.C. Escher - Kurzbiographie und Karmagramm

©Astrodienst AG 2018

Maurits Cornelius Escher wurde am 17. Juni 1898 um 11.30 Uhr als jüngster Sohn des Hydraulik-Ingenieurs A. Escher in Leeuwarden, Holland, geboren. In Arnheim besuchte er ohne Erfolg eine Oberschule, blieb zweimal sitzen und zeigte kaum irgendwelche Begabungen. Die einzige Beschäftigung, die ihm ein wenig Spaß bereitete, bestand darin, Linolschnitte anzufertigen. Auf Wunsch seines Vaters ging Escher 1819 nach Haarlem, um dort Architektur und dekorative Künste zu studieren. Er lernte dort hauptsächlich graphische Techniken und Holzschnitt bei seinem portugiesischen Lehrer Samuel Jesserun de Mesquita. Er galt als ein fleißiger, aber unbegabter Schüler: » ... er ist zu verbissen, zu literarischphilosophisch; dem jungen Mann fehlt es an Stimmungen und spontanen Einfällen, er ist zuwenig Künstler ...« (aus Eschers Zeugnis).

Seine Leidenschaft für Holzschnitt und Graphik teilte er mit einem anderen, weitaus berühmteren Zwillinge-Geborenen: Albrecht Dürer. 1922 reiste Escher nach Spanien und Italien, um dort Holzschnitte von Landschaften anzufertigen. 1924 heiratete er die Graphikerin und Malerin Jetta Umiker. Zusammen mit Jettas Eltern zogen sie nach Rom und richteten sich dort ein Studio ein. 1926 wurde ihr erster Sohn geboren. Sie lebten bis 1935 in Rom und unternahmen viele Studienreisen in die Abruzzen, nach Sizilien, Korsika oder Malta. Als Künstler war er noch ziemlich unbekannt; er hatte nur einige wenige kleine Ausstellungen beschickt und einige Bücher illustriert. Obwohl politisch uninteressiert, fühlte sich Escher vom italienischen Faschismus abgestoßen und zog 1935 mit seiner Familie in die Schweiz. Hier fühlte er sich jedoch von den kargen Bergen und den langen Wintern erdrückt und begann wieder im Mittelmeerraum herumzureisen, um Studien zu betreiben. Besonders fasziniert war er von den maurischen Ornamenten der Alhambra in Granada. Dort fertigte er viele Skizzen an, die die Basis für sein späteres graphisches Werk wurden.

Nach mehrjährigem Aufenthalt in Brüssel zog Escher 1941 nach Holland, wo seine größte künstlerische Schaffensperiode begann. Erst ab 1950 wurde sein Name allmählich bekannt, und er konnte einen Teil seines Einkommens aus dem Verkauf von Drucken beziehen. Diese späte Karriere beruhte nicht auf den jahrzehntelang betriebenen Landschafts- und Städtebildern, sondern auf den neueren Graphiken einer mathematisch-magischen Welt, den berühmten Metamorphosen abstrakter Muster in organische Formen oder den originellen perspektivischen Spielereien einer endlos scheinenden Welt. Die letzten Jahrzehnte arbeitete Escher mit der Regelmäßigkeit und Pedanterie eines Bürokraten. Eine unfreiwillige Arbeitspause gab es nur 1962, als er sich einer schweren Operation unterziehen musste. 1970 zog er nach Nord-Holland in ein Haus für alternde Künstler und starb dort am 27. März 1972.

Der Zwillinge-Einfluss in Eschers Karmagramm

Es ist bezeichnend, dass Eschers graphisches Werk ausgerechnet im Zwillinge-Land Amerika, in der Zeit der psychedelischen Hippie-Kultur, eine Renaissance fand. Seine Mandala-Zeichnungen, magischen Ouroboros-Schlangen und Möbiusschen Unendlichkeitssymbole entsprachen den mystischen Sehnsüchten und metaphysischen Überlegungen dieser Zeit, die auch Hesse, C.G. Jung, A. Crowley sowie Astrologie, Buddhismus oder Magie neue Bedeutung gab. Escher selbst hatte sich weder mit Meditation noch psychedelischen Drogen oder mystischen Grenzfragen beschäftigt. Er war häufig erstaunt über Interpretationen seiner Bilder. (»Einst rief mich eine Dame an und sagte: »Herr Escher, ich bin fasziniert von Ihrem Werk. In Ihrem Blatt »Reptilien« haben Sie schlagend die Reinkarnation dargestellt.« Ich antwortete: »Madame, wenn Sie das darin sehen, wird es wohl stimmen.«) Er selbst hat niemals die Tiefe seiner Bilder bewusst gespürt. Sein eindimensionales und polares Denken und sein schwach ausgeprägtes Wasser-Element (11) klammerten mystische Ergriffenheit, seelisches Bewegtsein aus. Neben Sonne, Neptun, MC, Pluto und Merkur steht bei Escher auch der Mond im Zeichen Zwillinge in einer genauen Opposition zu Saturn im Schützen. Wie im Artikel über den Krebs beschrieben, symbolisiert der Mond die seelische Dimension, das archaische oder magische Unbewusste, den Bereich der Instinkte und der Urarchetypen. Im Mondbereich sind alle kollektiven, mythischen, überindividuellen Bilder gespeichert, das verborgene Erbgut der Menschheit, die gemeinsame Grundlage religiösen, magischen oder mystischen Denkens und Handelns unterschiedlichster Kulturräume.

Es ist ein Verdienst C.G. Jungs, die energetischen Urbilder der Seele, d.h. des Mondbereichs, aufgespürt und in allen Religions- und Kulturräumen gleichermaßen wiedergefunden zu haben. Nun sind diese Urbilder nicht nur kollektiv nachweisbar, sondern auch in jedem Individuum in Form von Träumen, spontaner Malerei, magischen Verhaltensmustern oder durch meditative Erfahrungen entdeckbar. Zu den von Jung beschriebenen Archetypen gehören u.a. kreisförmig zentrierte geometrische Muster, sogenannte Mandalas, wie wir sie z.B. im tibetischen, aztekischen oder christlichen Kulturraum dargestellt finden, chthonische Tierweltarchetypen wie Schlangen, Echsen, Frösche, Insekten, Drachen, die sich in den Schwanz beißende Schlange Ouroboros (Unendlichkeitssymbol) oder verschiedene Vogelarten (als Geist-Symbol). Mehr abstrakte Eigenschaften des Mond-Bereichs finden wir in dessen Bestreben, Raum und Zeit zu transzendieren, visuelle Metamorphosen der Wirklichkeit hervorzurufen, Gewohnheitsdenken und fixierte Sichtweisen aufzulösen. Das mondhafte Bewusstsein transformiert die materielle Wirklichkeit, führt Vernunft und Logik ad absurdum, sprengt alle Grenzen, führt aber zu neuen Zwängen, den magischen Urbildstrukturen.

In der Regel erfahren wir die Bildersprache der Seele und ihr energetisches Streben, die Realität als Illusion transparent werden zu lassen, nur im Stadium der frühen Kindheit, seltenen spontanen Bewusstseinszuständen, im Traumbereich oder durch spirituelle Praktiken. Die Jungsche Psychoanalyse entdeckte jedoch noch eine weitere Möglichkeit, mit der Seele in Kontakt zu treten: die künstlerische Kreativität (Malerei, Plastik, Musik, Tanz). Hierzu ist es notwendig, eine innere Sensibilität zu entwickeln: Befreiung von gedanklichen Konzepten und Fixierungen, Lösung von angelernten Verhaltensmechanismen. Man muss in den Zustand einer gewissen kindhaften Naivität gelangen, um die tiefe seelische Bilderwelt in Fluss bringen zu können. Eine mystische, magische oder religiöse Vorbildung ist sehr oft hinderlich, da hierdurch Erwartungshaltungen entstehen können, die die eigentliche Tiefenaussage verfremden.

Escher besaß anscheinend diese kindhafte Natur, die auf eine spielerisch-ernsthafte Weise seelische Geheimnisse auf das Papier bannen konnte. Der Umfang seines späten Lebenswerks lässt darauf schließen, dass er eine starke Faszination an der graphischen Kristallisation unbewusster Archetypen gehabt haben muss. Hätte man ihm zu Lebzeiten überzeugend klarmachen können, dass er mit seinem Werk ein moderner Alchemist und Mystiker sei, hätte er möglicherweise seine Schaffenskraft und seine Originalität verloren. Escher fühlte sich beim Herstellen seiner Bilder wie ein nach Objektivität strebender Wissenschaftler, der seine Entdeckungen sachlich protokolliert, innerlich jedoch scheinbar unberührt bleibt. Diese Wesenheit umschreibt sehr schön die Zwillinge-Natur, die die Welt aus einer neutralen und abstrakten, zweidimensionalen Perspektive betrachten möchte. »Ich wollte nie etwas Mystisches darstellen; was manche Leute geheimnisvoll nennen, ist nichts als eine bewusste oder unbewusste Täuschung! Ich habe ein Spiel gespielt, mich ausgelebt in Bildgedanken mit keiner anderen Absicht, als die Möglichkeit des Darstellens selbst zu untersuchen. Alles, was ich in meinen Bildern biete, sind Berichte meiner Entdeckungen.«

In Eschers perspektivisch raffinierten Bildern finden wir den Versuch, die dreidimensionale Welt des Seelischen in die zweidimensionale Ebene des konstruierenden, versachlichenden und abstrahierenden Intellekts zu transformieren. Dieser Vorgang verlangt eine ausgeprägte mathematische Begabung, eine Freude am kalkulierten Effekt, widergespiegelt im Geburtsthema der Mond-Saturn-Opposition von Zwillinge zu Schütze. Die gleichzeitige Saturn-Merkur-Opposition fordert ihn zu kristalliner Denk- und Formungsstrukturierung auf. Seine sensible Einfühlungsgabe in den metaphysischen Bereich verdankt Escher der Sonne-Neptun-Konjunktion in den Zwillingen.

Ein weiteres wichtiges Kriterium für Eschers Zwillinge-Naturell finden wir in seiner Freude daran, Widersprüchliches in seinen Bildern zu vereinen. Er stellt Abstraktes und Organisches gegenüber, versucht durch raffinierte Perspektive den Eindruck von oben und unten, rechts und links zu relativieren, bringt konvexe und konkave Formen zusammen, zeichnet ineinanderverwobene Engel und Teufel, Ornamente von schwarzen und weißen Menschen, usw.

»Das Gute kann nicht ohne das Böse existieren, und wenn man einen Gott akzeptiert, dann muss man auf der anderen Seite dem Teufel einen gleichwertigen Platz geben. Das ist das Gleichgewicht. Ich lebe von dieser Dualität. Aber das scheint auch nicht erlaubt zu sein. Die Menschen werden über diese Dinge gleich so tiefsinnig, dass ich bald überhaupt nichts mehr davon verstehe. Doch in Wirklichkeit ist es sehr einfach: weiß und schwarz, Tag und Nacht - der Graphiker lebt davon.« Obwohl die Graphik Eschers heute eine weite Verbreitung hat, streitet man sich immer noch ein wenig, ob es sich bei ihm um einen Künstler oder einen zeichnerisch begabten Handwerker und Geometriker handelt. In der Tat hat sich Escher selbst niemals als ein Künstler verstanden, sondern als ein Konstrukteur visueller Gesetzmäßigkeiten, als ein methodischer und ausdauernder, manuell begabter Denker. Zusammen mit einer ernsthaften Selbstkritik weisen diese Charakteristika auf Eschers Jungfrau-Aszendenten hin, der das planende, ordnende und detailliebende Prinzip darstellt. Auch wenn wir sowohl in seinen Bildern als auch in Eschers Karmagramm keinen Hinweis auf künstlerische Genialität haben (wenige Venus-Spannungen), finden wir in ihm doch einen sensiblen und nach Objektivität strebenden Biographen und Archivar seelischer Urbilder und mondhafter Metamorphosekräfte, einen Erbauer paralogischer Welten (Konjunktion Merkur, Pluto), einen Diplomaten graphischer Annäherungen zwischen Seele und Ratio, Logik und Paralogik.

Der gebeugte, pessimistische, dunkle Mann (Kastor-Archetyp) und der aufwärtsstrebende, optimistisch blickende weiße Mann (Pollux-Archetyp) sind auf diesem Bild ornamenthaft ineinander verschlungen, bedingen sich gegenseitig. Auf eine treffende Art symbolisiert diese Graphik das Zwillinge-Naturell Eschers, ohne dass ihm dies vielleicht selbst bewusst geworden ist. (Ausschnitt aus der Lithographie »Begegnung«, 1944.)

Horoskop M.C. Escher

Karmagramm Taeger, spekulative Geburtszeit

Horoskop M.C. Escher

Anmerkung der Redaktion: Die von Taeger verwendete spekulative Geburtszeit hat sich als falsch herausgestellt. In der Astro-Databank wird als Geburtszeit 07:15 angegeben, Rodden Rating AA. Obenstehendes Horoskop wurde mit der von Taeger verwendeten Geburtszeit erstellt. Das korrekte Horoskop von M.C. Escher ist in der Astro-Databank zu finden.

Stichworte zu Eschers Karmagramm

Graphische Abstraktionsgabe: starke Zwillinge-Betonung (6 Aspekte) / Jungfrau-Aszendent / Opposition Saturn zu Merkur und Mond

Berufliche Manifestation seiner sensitiven Persönlichkeit: Konjunktion Sonne-Neptun im 10. Feld

Konstruktionsgabe, mathematische Genialität: Merkur-Opposition zu Uranus und Saturn / Trigon Venus-Uranus / Jungfrau-Aszendent

Paralogische Denkstrukturen: Konjunktion Pluto-Merkur in den Zwillingen / Chiron-Konjunktion-Uranus / Vesta-Opposition-Mars

Ausdauer und Detailliebe in der Arbeit: Mars im Stier / Opposition Merkur-Saturn / Jungfrau-Aszendent / Erde-Mond (EMH) im 6. Feld (Fische)

Reisefreude: Mond, Merkur, Pluto im 9. Feld in den Zwillingen / Jupiter im 1. Feld / Medium Coeli im 9. Feld

Originelle musische Begabung: Venus-Trigon-Uranus / Jupiter in der Waage / Venus-Trigon-Chiron

Operation (1962): Neptun (transit) Opposition zu Mars (radix) im 8. Feld

Stil- und Themenwandel in Eschers Werk (1937): Pluto (transit) Konjunktion Venus (radix) / Mondknoten im Ziegenfisch / Jungfrau-Aszendent

Todeskonstellation (27. 3. 1972): Pluto (transit) Konjunktion Jupiter (radix) / Neptun (transit) Opposition Mond (radix) / Saturn (transit) Opposition Uranus (radix) / Mars (transit) Opposition Uranus (radix)

Zeichenerklärung zum Horoskop

Widder Waage Sonne Saturn
Stier Skorpion Merkur Chiron
Zwillinge Schütze Venus Uranus
Krebs Ziegenfisch Erde Neptun
Löwe Wassermann Mond Pluto
Jungfrau Fische Mars Erde-Mond (EMH)
Vesta Mondknoten
Jupiter Aszendent
Astro Wiki
AstroWiki
Posições actuais dos planetas
14-Dez-2025, 08:24 UT/GMT
Sol2235'30"23s14
Lua2020'36"10s47
Mercúrio33'55"19s11
Vênus1659'27"22s37
Marte2916'22"24s12
Júpiter2326' 6"r21n36
Saturno2523'33"3s58
Urano2831'34"r19n38
Netuno2922'37"1s29
Plutão213'14"23s20
Nodo Lun.true130'27"r6s41
Quíron2246'22"r9n21
Explicação dos símbolos
Mapa do momento
Hans Hinrich Taeger:
Astro-Energetik

Hans Hinrich Taegers Buch "Astro-Energetik", erstmals erschienen im Jahr 1982, unternimmt den Versuch, die Bereiche altehrwürdiger Astrologie und des traditionellen buddhistischen Weltbildes unter der neuen Bezeichnung »spirituelle Astro-Energetik« zusammenzuführen.

Hans Hinrich Taeger starb im Jahr 2013, und seine Werke drohten in Vergessenheit zu verschwinden. Thomas Siegfried, sein langjähriger Lebensgefährte und Erbe, hat Astrodienst im Jahr 2017 die Rechte zur Online-Publikation von Taegers Bücher erteilt. Wir haben den Inhalt der zweiten Ausgabe nun für diese Online-Ausgabe aufbereitet und freuen uns, dieses aussergewöhnliche Buch hier der astrologischen Community zur Verfügung stellen zu können.