Hans Hinrich Taeger: Astro-Energetik

Der Grüne Weg

©Astrodienst AG 2018

Tantrische Arbeit mit dem Luftelement in der Tradition des indotibetischen Buddhismus

Das Auftrennen der Welt in Sehenden und Gesehenes teilt die Welt nur scheinbar und nicht wirklich. Denn die Welt bleibt stets von sich selbst ununterschieden. Der Dualismus ist mit anderen Worten Illusion - er scheint vorhanden zu sein, doch fehlt ihm jegliche Realität.
Ken Wilber (in "Psychologie in der Wende")

Vorbemerkung: Bevor wir den ersten Gang einlegen und uns auf Grünes Licht - freie Fahrt - einstellen, ein kurzes, nachdenkliches Verweilen vor dem Rot und Gelb des Stopsignals. Irgendwie stösst mich der unklar definierte, vorschnell gebrauchte und inhaltsleere Begriff "Meditation" etwas ab. Viele stellen sich darunter ein dösiges und wirklichkeitsfernes Dahinträumen vor, ein einfaches Abschalten vom Alltagsstress. Auf der Suche nach einer treffenderen Wortumschreibung greife ich lieber auf Begriffe wie »Innere Arbeit«, »geistiges Jogging«, »Selbsterfahrung« oder »Weg zur Selbstverwirklichung« zurück, wobei mir die Bilder von der inneren Arbeit oder des Geistestrainings eigentlich am besten gefallen. Beinhalten sie doch Aktivität, Wachsamkeit, Konzentration und andauerndes Bemühen. Innere Arbeit ist schlicht und einfach der Versuch, unser inneres Potential sinnvoll zu nutzen und mit den Aspekten des eigenen Selbst in Verbindung zu treten. Hierbei unterscheidet sich der Energieaufwand von dem der äußeren Arbeit eigentlich nur wenig. Sogenannte »Erfolge« fallen einem auf beiden Arbeitsebenen durchaus nicht in den Schoß, und es gilt eine ganze Reihe frustrierender Nicht-Erfahrungen zu überstehen, um den inneren Geist-Psyche-Körper vorsichtig in den Griff zu bekommen und die Zufahrtsstraßen zu den inneren Kraftquellen von all dem Schotter und Ballast zu befreien, den uns unser Ego oder persönliches Bewusstsein immer wieder in den Weg legen. So ist denn wohl Geduld eine der unabdingbarsten Voraussetzungen auf dem nicht immer einfachen Weg der Selbstverwirklichung. Täglich 10 oder 20 Minuten geistiges Jogging erscheinen mir über die Jahre summiert weitaus effektiver als periodische Gewaltkuren, deren mühsam aufgebaute Kraftfelder häufig nicht gehalten werden können, was zur Folge haben kann, dass die Entwicklung in eine unbefriedigende und disharmonische Berg-und-Tal-Fahrt mündet. Meinen Erfahrungen zufolge ist es auch wenig ratsam, sich zu sehr an Äußerlichkeiten wie spezielle Körperhaltungen (z.B. Lotos-Sitz), Weihrauch, Kerzen, Altäre, Rituale etc. zu halten. All dies kann nämlich auch durchaus das Gegenteil bewirken und den Geist von seinem jeweiligen Arbeitsziel ablenken. Meine Empfehlung ist es, sich eher auf ein gleichmäßig konzentriertes, kontinuierliches geistiges Jogging einzurichten, in dem Bescheidenheit, Freude und Selbstkritik wichtigere Attribute sind als aller äußerer Glanz.

In der nachfolgenden Stichwortliste - ganz allgemein - einige günstige Konstellationen für tiefere Selbsterfahrungen. Allen voran exakte Transite von Pluto, Neptun, oder Uranus auf die Planeten des individuellen Geburtsbildes (hervorzuheben sind exakte Konjunktionen, Trigone, Sextile). Weiterhin genaue Mond-, Venus- oder Jupitertransite auf die Planeten Pluto, Neptun, Uranus oder Venus unseres Horoskops sowie aktuelle Vollmond- oder Neumondkonstellationen mit einer Wirkbreite von ± 1-2 Tagen. Beachtung sollte man auch dem inneren Neu- und Vollmond schenken, der sich immer dann einstellt, wenn der lf. Transit-Mond in Opposition oder Konjunktion zur eigenen Geburtssonne steht. Zur Aktivierung der mystischen Erlebnisebene eignen sich lf. Mondstellungen in Krebs, Skorpion und Fische. Innere Klarheit und Konzentration können durch Mondtransite in den Zeichen Ziegenfisch, Stier und Jungfrau erleichtert werden. Befindet sich der lf. Mond in Widder, Löwe oder Schütze, ist der geistige Energiehaushalt überaus rege, wachsam und differenziert, und läuft der Mond durch die Zeichen Waage, Wassermann oder Zwillinge, aktiviert sich die innere Denk- und Intuitionskraft, die sich häufig in einem besonders farbintensiven Bilddenken (etwa im Bereich des Stirnchakras) zeigt.

Es ist die Mannigfaltigkeit der sich ständig verändernden Konstellationen, die es verhindern, dass sich stereotype, täglich wiederholende Erlebnisse des Innenweges einstellen. Daher ist Flexibilität, Erwartungslosigkeit und Offenheit von großer Bedeutung. - Offenheit heißt aber auch, sich mit dem gesamten inneren und äußeren Universum harmonisch vereinen und die Früchte der inneren Arbeit mit allen teilen zu wollen. Ohne freundschaftliches »Wir-Gefühl« als Ausgangsbasis geistiger Übungen landet man leicht in einem Ego-Abseits. Der Innenweg kann dann schnell zu einem Martyrium werden, in dem sich als Folge von Ursache und Wirkung die Stacheln des eigenen Egos gegen sich selbst richten. Eine künstlich aufgesetzte Wir-Euphorie ist natürlich genauso fehl am Platze und fällt bei der ersten echten Bewährungsprobe in sich zusammen.

Meiner Meinung nach entsteht bei umsichtiger Handhabung der Jogging-Empfehlungen ganz langsam und organisch - beinahe wie von selbst - ein Gefühl der Ego-Transzendenz und Allverbundenheit, dem sich niemand zu entziehen vermag. Überdies kann man getrost darauf vertrauen, dass die Welt der inneren Geheimnisse derart in sich verschlüsselt und energetisch abgesichert ist, dass sie sich nur dem öffnet, der die natürlich gewachsenen Voraussetzungen der stufenweisen Ego-Überwindung bereits entwickelt hat. Ein hundertprozentiger Selbsttest in dieser Richtung ist es, einfach die inneren und äußeren Rückwirkungen seines Tuns zu beobachten. Resultieren aus ihnen Leid und Verwicklung anstatt eines positiven Feedbacks von Glück und Entwicklung, so läuft irgend etwas im inneren Arbeitsprozess schief. Ich denke, dass jeder einzelne von uns in der Lage ist, genügend Sensibilität und Selbstkritik zu entwickeln, diese Vorgänge auch weitgehend unabhängig von persönlichen Lehrern, Institutionen oder Bücherwissen steuern zu können, und appelliere an den mündigen Menschen, sich kreativ und intelligent mit einigen der hier vorgeschlagenen Geistesübungen auseinanderzusetzen.

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Hans Hinrich Taeger:
Astro-Energetik

Hans Hinrich Taegers Buch "Astro-Energetik", erstmals erschienen im Jahr 1982, unternimmt den Versuch, die Bereiche altehrwürdiger Astrologie und des traditionellen buddhistischen Weltbildes unter der neuen Bezeichnung »spirituelle Astro-Energetik« zusammenzuführen.

Hans Hinrich Taeger starb im Jahr 2013, und seine Werke drohten in Vergessenheit zu verschwinden. Thomas Siegfried, sein langjähriger Lebensgefährte und Erbe, hat Astrodienst im Jahr 2017 die Rechte zur Online-Publikation von Taegers Bücher erteilt. Wir haben den Inhalt der zweiten Ausgabe nun für diese Online-Ausgabe aufbereitet und freuen uns, dieses aussergewöhnliche Buch hier der astrologischen Community zur Verfügung stellen zu können.