Die Transite der Planeten
Merkur-Transite
Von Robert Hand
Transite zur Sonne
Der laufende Merkur bildet in etwa innerhalb eines Jahres einen vollständigen Aspektzyklus zu Ihrer Geburtssonne. Mal dauert es etwas länger, mal etwas kürzer. Dabei werden die Kräfte, die die Sonne in Ihnen anzeigt – Ego-Triebe, der Drang nach persönlicher Authentizität und Selbstverwirklichung sowie physische Vitalität – nach außen übertragen, um Wirkung zu entfalten. Sie können diese Energie fast beliebig nutzen. Je mehr Sie sie jedoch für enge, egoistische Motive einsetzen, desto mehr missbrauchen Sie die Sonnenenergie. Man kann nicht leugnen, dass Menschen damit oft lange Zeit durchkommen. Doch selbst wenn sie sich nicht unmittelbar schaden, ist das Endergebnis für andere nachteilig.
Transite zum Mond
Transite zu Merkur
Die Hauptschwierigkeit dieser Transite liegt darin, dass Merkur eher an Tempo und Effizienz interessiert ist als am Inhalt von Denken und Kommunikation. Merkurenergie ist nicht an sich täuschend, kann aber wertneutral sein. Es liegt an Ihnen, während dieser Phase für den passenden moralischen und ethischen Rahmen Ihrer Mitteilungen zu sorgen.
Transite zur Venus
Transite zum Mars
Es gibt jedoch auch eine höhere Seite des Mars. Sie teilt die hohe Energie und die Kampfbereitschaft, nicht aber den Egoismus der niedrigen Seite. Der hohe Mars kämpft, um seinen wahren Weg zu finden, anderen dabei zu helfen und Schutzbedürftige zu verteidigen. Wo der niedrige Mars egoistisch ist, ist der hohe Mars altruistisch. In Verbindung mit Merkur kämpft man für eine Wahrheit, die das individuelle Ego übersteigt. Das Motto „Dienen und schützen“ findet sich auf vielen Polizeiwagen. Auch wenn Polizisten ihm nicht immer gerecht werden, spiegelt es das Ideal des hohen Mars.
Transite zum Jupiter
Jupiter kümmert sich stärker um Absicht und Bedeutung als um Klarheit. In unserem Leben sollten diese beiden Kräfte im Gleichgewicht sein, damit keine die andere dominiert. Dann werden sowohl Gedanken als auch Inhalte gut vermittelt. Gesellschaftlich entspricht Jupiter dem Recht als Ausdruck von Gerechtigkeit. Merkur steht für die Details und Formulierungen, die das Jupiter-Prinzip ermöglichen. Umgekehrt kann Merkur einem schlechten Rechtssystem ausgezeichneten Ausdruck verleihen, und ein gutes System kann durch unklare Formulierungen untergraben werden. Auf der abstraktesten Ebene hat Jupiter mit Struktur und Form zu tun, Merkur mit deren detaillierter Darstellung.
Transite zu Saturn
Erscheint Saturn jedoch zu extrem, kann er Merkur so einschränken, dass Kommunikation überhaupt nicht stattfindet. Das tritt eher auf, wenn Saturn Merkur transitiert als umgekehrt. Ein weiteres Problem entsteht bei Menschen, die ihre Saturn-Energie nicht gemeistert haben. Für sie steht Saturn oft für Ängste und Verborgenes. Wenn Merkur Saturn überläuft, können diese Ängste die Kommunikation verletzen. Auch kann übermäßige Kritik entstehen, sodass nichts hinreichend perfekt erscheint, um es mitzuteilen. Die Herausforderung besteht darin, beide Energien möglichst ausgeglichen zu halten.
Transite zu Uranus
Beide stehen für Schnelligkeit, bei Uranus meist abrupt. Ihre Kombination fördert geistige Funktionen, solange nicht alles zu schnell und damit störend abläuft. Der besondere Wert liegt darin, dass der Geist (Merkur) neue Möglichkeiten erkennt. Daher steht die Verbindung für Erfindung und Entdeckung. Auf einer anderen Ebene kann ihre Wirkung elektrisierend sein, im wörtlichen Sinn wie ein Blitz, im übertragenen Sinn, weil sie plötzlich die Aufmerksamkeit aller fesselt. Uranus bringt das Neue und radikal Andere in die Realität. Merkur geht gern mit. Beide sind jedoch eher trocken, weshalb die Kommunikation nicht sehr diplomatisch, sondern knapp und intolerant sein kann. Die mit dieser Kombination verbundene Brillanz sieht Sachverhalte so klar, dass sie nicht versteht, warum andere das nicht auch sehen.
Transite zu Neptun
Neptun dagegen steht, im Idealfall, für ein einheitliches Feld, in dem Sender und Empfänger so eins sind, dass keine Zwischenschritte nötig sind. Eine neptunische Kommunikation wäre ein unmittelbares Verbundensein der Bewusstseine. Viele halten dies für unrealistisch. Wenn Merkur- und Neptun-Energien kombiniert werden, geht daher oft Klarheit verloren, außer es gelingt eine perfekte Verschmelzung der Beteiligten. Rede und Schrift sind dann nicht erforderlich, funktionieren in der praktischen Welt jedoch schlecht. Verlässlich arbeitet die Merkur-Neptun-Verbindung nur, wenn – auf meist unerklärliche Weise – direkte, nicht vermittelte Verständigung stattfindet, etwa durch unmittelbare Intuition.
Praktisch führt die Kombination häufig zu Fehlkommunikation. Der häufigste Grund ist, dass der Sender nicht den gesamten Inhalt übermittelt und erwartet, der Empfänger fülle die Lücken. Wahrnehmungen sind oft fehlerhaft, nicht weil falsch wahrgenommen wird, sondern weil zu viele Eindrücke ohne Ordnung eingehen und daraus falsche Schlüsse gezogen werden.
Dennoch bilden Merkur-Neptun-Wahrnehmungen die Grundlage der schöpferischen Einbildung. Für Alltagsgespräche sind sie nicht präzise, aber sie ermöglichen Erkenntnisse, die rein rational nicht erreichbar wären. Es gibt gut belegte Fälle, in denen Wissenschaftler die Lösung eines Problems im Traum fanden. Viele bestreiten solche Phänomene, doch sie sind dokumentiert.
Oft heißt es, Merkur-Neptun kombiniere sich zu Lüge und Betrug. Das stimmt nicht. Lügen erfordert die Absicht zu täuschen. Selbst in ihrer schlechtesten Form sind Merkur-Neptun-Mitteilungen nicht absichtlich betrügerisch. Sie können auf Illusion oder, schlimmer, Wahn beruhen – also einer Illusion, an die jemand leidenschaftlich glaubt.
Transite zu Pluto
Kombiniert man Merkur mit Pluto im Dienst persönlicher Egos, resultiert dies in Gedankenkontrolle, Beeinflussung wider Willen oder Massenmanipulation. Die extreme Form ist Propaganda, am drastischsten bei Adolf Hitler. Werbung und Public Relations werden, sobald sie über bloßes Informieren hinausgehen, zu milderen Formen von Merkur-Pluto. Je mehr sie Sonder- interessen dienen und die Wahrheit verzerren, desto destruktiver wirken sie.
Das heißt nicht, dass es keine positiven Ausprägungen gibt. Wenn eine kraftvolle, wichtige Botschaft vermittelt wird, die nicht Partikularinteressen, sondern einer größeren Wahrheit dient, sind Merkur-Pluto-Energien wohlwollend.
Eine weitere günstige Ausprägung ist die „Bewusstseinsveränderung“ – nicht bloß eine Meinungsänderung, sondern ein tiefer Wandel im Denken. Beispiele sind Bekehrungen, Erleuchtungserfahrungen oder Durchbrüche in der Psychotherapie. Im Kollektiv können solche Energien Ideen und Ideologien sein, die eine Gesellschaft verändern – zum Guten oder zum Schlechten.
Transite zu Chiron
Der vollständige Zyklus Merkur zu Chiron dauert etwas länger als ein Jahr, kann wegen Merkurs Geschwindigkeit und Chirons Bahnunregelmäßigkeiten aber stark variieren. Ein typischer Transit dauert nur einen Tag, wenn Merkur schnell vorwärtsläuft. Ist Merkur rückläufig oder in der Nähe einer Station, dauert er einige Tage.
Nicht jeder spürt diese Transite gleich stark. Damit die Wirkung auffällt, muss Chiron im Horoskop betont sein. Folgende Kriterien erhöhen Chirons Einfluss:
- Chiron steht nahe Aszendent, MC, Deszendent oder I.C. (den Achsen).
- Chiron bildet enge, starke Aspekte zur Sonne, zum Mond oder zu einem Planeten auf einer Achse.
- Chiron bildet viele Aspekte zu anderen Punkten im Horoskop.
Trifft nichts davon auf Ihren Geburt-Chiron zu, sind die Transite zwar spürbar, aber nicht sehr stark.
Transite zum MC
Die Hauptschwierigkeit besteht darin, dass Merkur ethisch neutral ist. Er bestimmt nicht den Inhalt der Botschaft. Bei richtiger Funktion zeigt er bloß, dass die Information korrekt übermittelt wird, nicht, dass sie wahr ist. Transitiert Merkur andere Planeten, beeinflusst deren Natur den Wahrheitsgehalt. Der MC ist kein Planet, er hat keine eigene Energie. Wie Häuser, Aszendent und Mondknoten bezeichnet er ein Aktivitätsfeld – hier die berufliche Laufbahn – und sagt wenig über deren Qualität aus.
Transite zum Aszendenten
Transite zu den Mondknoten
Der jährliche Merkur-Zyklus zu den Geburt-Knoten bildet einen Rhythmus, in dem bewusste Kommunikation aus dem Inneren an äußere Netzwerke gesendet wird. Metaphorisch erreicht sie ihr Ziel, wenn Merkur das Quadrat von 90° zum aufsteigenden Knoten – das Nordbiegung genannte – bildet. Dann beginnt die Energie als empfangene Kommunikation zurückzukehren. Der Transit zum absteigenden Knoten steht für das Eintreffen dieser Energie, die Art des Empfangs und Ihre Reaktion. Beim 270°-Quadrat – der Südbiegung – integrieren Sie die Folgen der Kommunikation so weit wie möglich in Ihre persönliche Welt. Dort beginnt die Antwort, die den nächsten Zyklus prägt.
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Über Robert Hand
Robert Hand gehört zu den bekanntesten und renommiertesten Astrologen der Welt. Er interessiert sich besonders für die philosophischen Dimensionen der Astrologie und widmet sich intensiv der Computerprogrammierung. Derzeit arbeitet er für Arhat Media als Herausgeber, Übersetzer und Verleger antiker astrologischer Schriften. Rob Hand lebt in Las Vegas, Nevada, USA.
Rob schloss sein Studium an der Brandeis University mit Auszeichnung in Geschichte ab und absolvierte anschließend ein Graduiertenstudium in Wissenschaftsgeschichte an der Princeton University. 1972 begann er seine astrologische Praxis. Mit zunehmendem Erfolg reiste er weltweit als hauptberuflicher Astrologe. 2013 verlieh ihm die Catholic University of America den Doktortitel (Ph.D.).
Weitere Informationen
Robert Hand, Autor bei AstrodienstHoroskope von Robert Hand im Astro Shop
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