Mars vertritt das Zeichen Widder im dynamischen Prozess
unseres Planetensystems. Seine Wichtigkeit drückt sich in den vielen Beinamen,
die ihm gegeben wurden, aus: »Der große Eröffner«, »Der große Absonderer des
Chaos«, »Der große Besamer und Fruchtbringer«, »Der karmaschaffende Planet« ...
etc. Er ist der Gott des Krieges, der Zerstörung, des Streites und der
Zwietracht. Begleitet von seinen beiden Monden Phobos und Deimos (= Furcht und
Schrecken), gehört er zu den karmagestaltenden Mächten und spaltet mit seinem
goldenen Schwert die Ureinheit kosmischer Harmonie, um Entwicklung zu
ermöglichen.
Für sein Mysterium gilt der Satz des Heraklit: »Streit ist aller Dinge Vater.« Von den Griechen Ares, den Römern Mars und den Germanen Thor genannt, zwingt er zum Handeln und karmischen Tun. Er ist der Feind aller Gewohnheiten und Stagnationen. Er fordert als eine rastlos drängende Kraft dazu auf, neue Wege und Perspektiven zu erschließen. Er verleiht Mut, Pioniergeist, spontane Entschlossenheit, Triebenergien, aber auch Rücksichtslosigkeit, Reizbarkeit, Zerstörungslust, blinde Emotionalität und Egoismus. In unserer heutigen Sprache können wir diese Energien auch die Aggressionskräfte nennen. Seine individuelle Stellung im Karmagramm lässt Rückschlüsse über Durchsetzungskraft, Risikofreude, Kampfbereitschaft, Unternehmungsgeist, sexuelle Triebhaftigkeit, Männlichkeit ... etc. zu (z.B. Mars im Luftelements-Zeichen: intellektuelle Debattier- und Streitlust, aggressives, aber bewegliches Denken ... etc. / Mars im Erdelements-Zeichen: gebremste Spontaneität und Emotionalität, Unnachgiebigkeit, Ehrgeiz ... etc.).
Ein wenig lassen sich die Mars- und Widderkräfte mit den Eigenschaften des Hindu-Gottes Shiva vergleichen. Shiva gilt als die zerstörende und gleichzeitig aufbauende kosmische Urenergie. Er wird auch als Fruchtbarkeitsgott in Form eines Lingams verehrt. In seiner kriegerischen Funktion trägt er die verschiedensten Waffen, wie Schwert, Bogen, Keule, Blitz und Dreizack, mit denen er alles Leben bei den periodisch wiederkehrenden Weltuntergängen (Kalpas) abtötet.


Hans Hinrich Taegers Buch "Astro-Energetik", erstmals erschienen im Jahr 1982, unternimmt den Versuch, die Bereiche altehrwürdiger
Astrologie und des traditionellen buddhistischen Weltbildes unter der neuen Bezeichnung »spirituelle Astro-Energetik« zusammenzuführen.