Die Transite der Planeten

Wirkungen des Mars-Transits

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Nach innen

Die nach innen gerichteten Wirkungen der Mars-Energie sind überraschend vielfältig. Dennoch lassen sie sich auf einen gemeinsamen Kern zurückführen. Auf rein physischer Ebene steht Mars für die grundlegende Vitalität des Körpers, die Aktivität der Muskeln und das Blut. Wenn körperlich etwas nicht stimmt, zeigt Mars Entzündungen, Reizungen und Krankheiten an, die die Körpertemperatur erhöhen. Das erkennt man am roten Erröten der Haut bei hohem Fieber. Wenn Mars also das Horoskop transitiert, spürt man oft mehr Lebenskraft. Mitunter entsteht größere Streitsucht. In extremen Fällen taucht der Wunsch auf, einen Kampf anzufangen. Mars-Transite können außerdem auf Fieber und Entzündungen hinweisen.

Auf psychologischer Ebene lässt sich Mars am besten als defensive Energie verstehen. Er tritt auf, wenn die Seele einen Angriff auf das eigene Selbst wahrnimmt. Damit zeigt sich ein Grundprinzip des Mars: Er symbolisiert die innere Kraft, durch die äußere Belastungen das Innenleben nicht erdrücken. Der brillante Kabbalist Warren Kenton erklärte mir einmal, die richtige Funktion des Mars lasse sich mit einem aufgepumpten Reifen darstellen. Wird der Reifen zu stark aufgepumpt, explodiert er. Wird er zu schwach aufgepumpt, kollabiert er. Eine der höchsten persönlichen Aufgaben des Mars besteht darin, dieses Gleichgewicht zu wahren. Bei zu vielen Menschen funktioniert diese Ausgleichsleistung nur unzureichend.

Mars besitzt noch eine weitere Bedeutung, die erst durch die hervorragende Arbeit von Darby Costello geklärt wurde. Sie wies auf die sprachliche Ähnlichkeit zwischen dem griechischen Namen für Mars und dem griechischen Wort für persönliche Exzellenz hin. Der griechische Name für Mars lautet Arês, das Wort für persönliche Exzellenz aretê. Sie schlug vor, dass Mars die individuelle Suche nach dieser persönlichen Exzellenz anzeigt. Dabei handelt es sich nicht zwingend um eine Begabung, in der Sie besser sind als alle anderen. Es ist vielmehr ein Talent, das den besten Teil von Ihnen zeigt, ganz unabhängig vom Vergleich mit anderen. Ob die Etymologie wirklich stimmt, ist nicht völlig klar. Doch es ist oft hilfreich, die Laut- und Schreibähnlichkeit von Wörtern als Hinweis auf tiefere Zusammenhänge zu betrachten.

Nach außen

Äußerlich zeigt sich Mars in engagierter körperlicher Aktivität wie Sport oder anstrengender Arbeit. Die zwei schwierigsten Erscheinungen während Mars-Transiten betreffen jedoch Konflikte und Streit. Dabei können Sie entweder Angreifer oder Zielscheibe sein. Häufig lässt sich schwer entscheiden, auf welcher Seite Sie stehen. Vor dem offenen Konflikt steht gewöhnlich eine Reihe von Handlungen beider Seiten. Diese beginnen sehr subtil und steigern sich bis zum offenen Kampf.

Die defensive Seite des Mars besitzt jedoch eine weit höhere Ausprägung als bloße Selbstverteidigung. Diese höhere Form besteht darin, andere zu schützen und zu verteidigen, die Ziel fremder Aggression sind oder sich in Umständen befinden, in denen sie systematisch unterdrückt werden – sei es von Personen oder von unpersönlichen gesellschaftlichen Kräften.

Schließlich kann es während Mars-Transiten vorkommen, dass Sie weder Ärger noch Konflikt noch Sport noch schwere Arbeit erleben. Stattdessen sind Sie vielleicht einfach von Menschen umgeben, die mit Eisen und Stahl, mit der Herstellung von Werkzeugen, mit roten Gegenständen oder anderen Dingen zu tun haben, die das Gepräge des Mars tragen.

Mars auf persönlicher Ebene

Ich habe bereits erwähnt, dass Mars im Grunde kein persönlicher, sondern ein zwischenmenschlicher Planet ist. Dennoch besitzt Mars positive persönliche Eigenschaften. Dazu zählen körperliche Vitalität und Energie, die Suche nach persönlicher Exzellenz sowie der Wunsch, ein Gleichgewicht zwischen den eigenen Bedürfnissen und denen anderer zu halten. Manche marsische Eigenschaften wirken hingegen wirklich böswillig. Sie treten auf, wenn Mars über die legitime Selbstverteidigung hinausgeht (und nicht bloß einen Vorwand für Eroberung liefert) und sich in den Wunsch verwandelt, um jeden Preis zu siegen, den Gegner zu überwinden und Macht über alle anderen zu erlangen. Das ist der wahrhaft „malefische“ Mars.

Dazu kommt eine weitere malefische Eigenschaft des Mars, die Entzündungskrankheiten, Fieber, Ausschläge und ähnliche Zustände betrifft. Solche Leiden sind oft das Ergebnis eines Kampfes zwischen Ihrem Körper und eindringenden Organismen oder Stoffen, die er nicht tolerieren kann. Die allergische Reaktion ist ein gutes Beispiel dafür.

Mars auf zwischenmenschlicher Ebene

Dies ist die eigentliche Heimat des Mars. Selbst die zuvor beschriebenen persönlichen Manifestationen dienen in Wahrheit dazu, Körper und Seele zu befähigen, die Aufgaben des „hohen“ Mars zu erfüllen. Der hohe Mars ist nicht malefisch. Er zeigt die Bereitschaft, sich notfalls zu opfern, um andere zu schützen und zu verteidigen, die dies benötigen. Ein Abschnitt aus Tolkiens „Die Gefährten“ veranschaulicht dieses Prinzip perfekt.

„Ich bin Aragorn, Sohn Arathorns; und wenn ich Sie durch Leben oder Tod retten kann, werde ich es tun.“

Hier sehen Sie die bedingungslose Bereitschaft, alles Nötige zu unternehmen, um die Hobbits auf ihrem Weg zur Vernichtung des Rings zu schützen. Es ist offensichtlich, wie dies mit dem Begriff der persönlichen Exzellenz verbunden ist. Niemand, der seine eigene Stärke und Exzellenz nicht kennt, kann ein solches Versprechen geben.

Wird diese Energie auf die egoistischen Ziele einer einzelnen Person umgeleitet, die nur sich selbst schützt und verteidigt, wird die zwischenmenschliche Tugend des Mars auf das rein Persönliche reduziert.

Mars auf transzendenter Ebene

Es scheint schwierig, sich vorzustellen, wie sich die Energie des Mars auf transzendenter Ebene ausdrücken kann. Zwei Wege zeigen jedoch klar, wie Mars hier wirkt. Der erste Weg ist Hatha-Yoga, meist einfach „Yoga“ genannt. Dabei handelt es sich um physische Techniken, die Muskelkontrolle und Atemübungen beinhalten. Lange astrologische Erfahrung zeigt, dass Hatha-Yoga vor allem vom Mars, meist in Verbindung mit Jupiter, angezeigt wird. Der zweite Weg ist offensichtlicher marsischer Natur. Alle Kampfkünste verlangen, dass man lernt, die Mars-Energie auf erleuchtete Weise zu lenken und zu beherrschen, bevor man von Meisterschaft sprechen kann. Dazu habe ich ein weiteres Zitat, das ich nur aus dem Gedächtnis kenne, doch es dürfte ziemlich genau sein, weil es sehr einfach ist. Es stammt aus der älteren Version von „Karate Kid“ mit dem verstorbenen Pat Morita, in der der Meister dem Schüler sagt:

Die beste Art, einen Kampf zu gewinnen, besteht darin, gar nicht erst dort zu sein.

Hier zeigt sich eines der höchsten Prinzipien des Mars: die vollständige Kontrolle über seine Energie und, wenn möglich, im Konflikt die Energie des Gegners leicht abzulenken, um ihn zu besiegen. Auf diese Weise wird der Konflikt gelöst, ohne dass sich die Gesamtmenge der Mars-Energie erhöht. Im Idealfall kommt die Mars-Energie nur von einer Person auf einmal. Wenn beide Beteiligten ihre Mars-Energie gleichermaßen beherrschen, handelt es sich nicht mehr um einen Konflikt, sondern um ein hochklassiges sportliches Ereignis.