Endzeit oder Übergang

von Christoph Schubert-Weller

Uranus oder Pluto?

SanduhrUranus oder Pluto – wie sieht das für den neuen Zyklus seit 1965 aus, wie sieht es jetzt gegen Ende des ersten Viertels aus? Für das, was kommt, schlage ich vor, sich auf Pluto-Themen zu konzentrieren. Pluto bedeutet Zwang, Pluto-Themen tun gar nicht erst so, als würden sie lockerlassen. Uranus antwortet aber dann auf Pluto-Themen, und zwar in unvorhersehbarer und schöpferischer Weise. – Plutonisch eingefärbt sind Kalter Krieg und nukleares Bedrohungspotenzial. Plutonisch sind die Nötigungen und Zwänge von Großtechnologien, die kaum beherrschbar scheinen und deren Risiko sich mit Ortsnamen wie Seveso (1976), Bhopal (1984), Tschernobyl (1986) und Fukushima (2011) verbindet. Auch Umweltprobleme, die seit 1972 oft zitierten »Grenzen des Wachstums« und vor allem der sich anbahnende Klimawandel verweisen auf plutonische Zwänge. Das alles sind ja zugleich Themen, die einen Bezug zum »Jungfrau-Rahmen« des derzeitigen Uranus/Pluto-Zyklus haben. Plutonisch sind die Zwänge, die sich – mit Vorlauf etwa seit der Jahrtausendwende – konkret seit 2007 aus der Entwicklung des Welt-Finanzsystems ergeben haben. Dies hat allerdings auch viel mit der Eigenart der Geldschöpfung und mit den Regeln der Zinswirtschaft zu tun, ist also vermutlich eher unabhängig von der Uranus/Pluto-Signatur, ist von vornherein plutonisch. Dennoch spitzen sich jetzt unter Uranus Quadrat Pluto die Probleme zu.

Plutonisch schließlich ist die allgemeine Ausspähung der Bürger, die Gängelung der Bürger durch einen Staat, der von der KITA bis zur Rente alles regelt. Oberflächlich gesehen leistet der Staat Vorsorge und Fürsorge, und so sieht sich der Staat wahrscheinlich auch selbst. Aber die Menschen werden an dieser Vorsorge, die zugleich Kontrolle bedeutet, unfrei, lebensuntüchtig und damit manipulierbar.

Das Schwierige bei Pluto-Themen ist der ihnen innewohnende Zwang. Es gibt im Prinzip kein Ausweichen, keinen Aufschub. Hinzu kommt, dass Pluto-Themen keinen klaren Gesamtüberblick gestatten. Wenn Pluto im Spiel ist, sind die Dinge nicht so, wie wir sie wahrnehmen oder wie uns erzählt wird. Die Geldwirtschaft und die Ausspähung durch Geheimdienste sind hierfür gute Beispiele. Da wir als Bürger nicht ausreichend informiert oder sogar absichtlich getäuscht und desinformiert werden, halten wir uns mit Befürchtungen und Spekulationen auf. Die Zwänge und die Desinformation führen zu einer erhöhten Spannung, welche unabhängiges und schöpferisches Reagieren auf diese Herausforderungen sehr erschwert, wo nicht unmöglich macht. Pluto-Themen geben dem Menschen das Gefühl, er gehe unvermeidlich auf sein Schicksal zu. Es ist das Lebensgefühl der Lemminge, die sehend, aber ganz im Herdentrieb befangen, in den Abgrund rennen. »Man kann ja doch nichts machen!«, sagt man als Bürger angesichts der offenen Schamlosigkeit der Macht und im Wissen um die eigene Ohnmacht. Dieses »Lemmingegefühl« ist, wie ich vermute, politisch gewollt.

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Machen wir uns klar, dass die Pluto-Themen zunächst einfach dazugehören. Es gibt keine Entwicklung ohne Pluto. Einige Prognoseversuche: Die Schwierigkeiten, in denen derzeit das Welt-Finanzsystem steckt – enorme Verschuldung von Staaten, enorme Haushaltsdefizite, teilweise Zahlungsausfälle – sind nicht zuletzt an den Saturn/Pluto-Zyklus gebunden, dessen letzte Achtelphase seit November letzten Jahres läuft. Der Zyklus ist in seiner abnehmenden Hälfte, in der steigende Schulden und steigende Steuern eine unrühmliche Rolle spielen. Der Neubeginn des Zyklus am 12. Januar 2020 lässt auf eine Lösung des Problems hoffen. Allerdings sehe ich nicht, angesichts der systemimmanenten Schulden-Dynamik durch Zinswirtschaft, wie das konkret leistbar wäre, es sei denn, es gibt einen scharfen Schuldenschnitt bzw. einen Systemwechsel. Da der Zyklus in Steinbock neu beginnt, könnte es eine strikte, sparorientierte Systemwiederherstellung geben. Denkbar wäre aber auch die Etablierung eines neuen Systems (eventuell: Ablösung des Zinssystems).

Die geheimdienstliche umfassende Überwachung halte ich mindestens für eine psychische, wo nicht auch für eine politische Gefahr. Der Mensch kann ohne Vertrauen in das Leben und in andere Menschen keine Zuversicht, keine natürliche Lebensbejahung entwickeln. Aber Überwachung schafft Misstrauen, weil die Vertraulichkeit zerstört wird. Die Geheimdienste erklären, es gehe um Sicherheit angesichts terroristischer Gefahren. Es ist bislang nicht einmal erwiesen, dass die Ausspähung Terror verhindert. Dafür korrumpiert die Ausspähung menschliche Beziehungen.

Pluto ist die oft eiserne Integrationsklammer, deren Griff und deren Druck niemand entgeht. Uranus kann uns zwar unter Strom setzen, aber das ist nicht gerade nachhaltig. Uranus ist das kreative, das originelle, das querköpfige Prinzip. Die Menschheit hat bis jetzt manche Last – und manche Altlast – aufgehäuft. Pluto befiehlt uns, zu diesen Lasten zu stehen – egal, ob zu Recht oder zu Unrecht. Was können wir schöpferisch und originell als Antwort auf diesen Imperativ sagen?

Das schöpferische Potenzial des Menschen liegt in dem, was er sich erkennend erarbeitet, was er künstlerisch leistet, und nicht zuletzt in den Beziehungen, in die er sich begibt. Hier dürfte im gegenwärtigen Uranus/Pluto-Zyklus ein Potenzial liegen, das dem plutonischen Zwang widersteht bzw. unerwartete Auswege und Blickumstellungen möglich macht. Die Jungfrau-Signatur des jetzigen Uranus/Pluto-Zyklus ist als merkuriale Signatur eher wissenschaftlich als künstlerisch, aber mit Uranus durchaus kreativ.

Wir müssen uns klarmachen, dass das erste Zyklus-Viertel 1965 bis 2015, also von der Konjunktion bis zum Ende des zunehmenden Quadrats, vorwiegend eine Keimsituation darstellt bis zur ersten Blüte, bis zum ersten Sichtbarwerden dessen, was keimhaft angelegt und in einer »Inkubationszeit« mehr oder weniger verborgen gewachsen ist. Gewachsen sind aber nicht nur plutonische Keimlinge.

Plutonische Herausforderungen und uranische Impulse

Plutonische Herausforderungen

Rahmen von denkbaren uranischen Impulsen

Welt-Finanzsystem.

Stilllegung des Geldes (Tauschringe, Tauschbörsen, Waren- bzw. Dienstleistungstausch, Stilllegung des Zinssystems.

Ausspähung und Kontrolle

Strategien der Abstinenz bzw. der Überraschung (Wahlmöglichkeiten innerhalb bzw. außerhalb und am Rand elektronischer Kommunikation wahrnehmen).

»Eiserne Integration« (durch Vereinzelung, Entfremdung, Suggestion von Ohnmacht).

Freiheit der Beziehungswahl, Freiheit zur glückenden Beziehung. – Thema Gesundheit und Therapie als Hebel: Erlernen neuer Beziehungsformen und neuer Beziehungspflege. Erlernen kreativer Zufriedenheit.

Abhängigkeit vom Sozialstaat als Instanz der Kontrolle.

Gesundheit als Entwicklung von Resilienz und Lebenstüchtigkeit.

Paradox des Umgangs mit dem Tod: Einerseits wahrhaft plutonische Bedrohungen (Nuklearpotenzial, Großtechnologien, Terror usw.) andererseits gesellschaftliche Verdrängung des Todes.

Aktiver Umgang mit den Grenzen des Lebens (Geburt und Tod). –
Übung der ars moriendi, ars vivendi.

Bildquelle:
Sanduhr: Stefan Keller from Pixabay

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