Cinemaskop
Leinwandsternstunden des Monats Juni 2009 |
Widder
Das größte Action-Spektakel des Monats ist zweifellos Michael Bays „Transformers – Die
Rache”, eine Sci-Fi-Materialschlacht mit pubertärem Humor und
voller explosiver Special Effects. Transformationsfähige Roboter aus
dem All – vorzugsweise
verwandeln sie sich in schnelle Autos – machen die Erde zum Schlachtfeld
ihrer Auseinandersetzungen, in denen auch die Geschichte der Menschheit und
ein Collegeboy samt seiner sexy Freundin eine Rolle spielen...
Stier
Eine Familie führt ein beschauliches Leben in einem einsam gelegenen
Haus auf dem Land, direkt neben einer unfertig stillgelegten Autobahn,
die sie überqueren müssen um zur Schule oder zum Einkaufen zu
gelangen. So ist die Ausgangslage in „Home“, einem skurrilen
französischen Film mit der wunderbaren Isabelle Huppert. Als eines
Tages die Autobahn doch in Betrieb genommen wird und riesige Autokolonnen
mit Lärm und Abgasen die Idylle stören, bieten die Familienmitglieder
außerordentliches Beharrungsvermögen und veränderungsunwilligen
Starrsinn auf, um ihr gewohntes Leben weiterzuführen.
Zwillinge
Im spannenden Zeitungs-Krimi „State of Play” stirbt die Assistentin
eines Politikers und ein kompliziertes Puzzle aus zweifelhaften Informationen
bringt einen Zeitungsreporter (Russell Crowe) bei seiner Suche nach der
Wahrheit auf immer neue Spuren. Dabei geht es nicht nur um die mediale
Aufarbeitung krimineller wie politischer Ereignisse, sondern auch um die
Funktionsweisen und Schwierigkeiten der Zeitungsbranche. All das verleiht
dem Film neben saturnischen Verantwortungs- und Schuld-Motiven eine deutliche
Zwillinge-Schütze-Betonung.
Krebs
„Löwenkäfig“ („Leonera”) ist ein außergewöhnlicher
argentinischer Film, der sich mit Mutterschaft beschäftigt. Die
junge Julia wird wegen Mordes an einem ihrer beiden Liebhaber verurteilt
und bekommt im Gefängnis ein Kind. Wie sie unter den schwierigen
Bedingungen der Haft im Müttern mit ihren Kindern vorbehaltenen
Teil des Gefängnisses ihre mütterlichen Gefühle entdeckt
und darum kämpft ihren Sohn großzuziehen ist die Geschichte,
die uns der Film in bewegender Weise erzählt.
Löwe
Eine fröhliche, sonnige Komödie um einen Polizisten, der auf
eine verschlafene, griechische Insel versetzt wird und sich doch zu Größerem
berufen fühlt ist „Kleine Verbrechen” (“Mikro
eglima”). Beim Versuch, den Klippenabsturz eines Dorfbewohners
als Mord zu entlarven, verliebt sich der junge Mann in eine Fernsehschauspielerin,
die immerhin Interesse an seinen Theorien zeigt. Der sympathische, kleine
Film um große Karriereträume sprüht vor Vergnügtheit
und feiert ganz Löwe-gemäß in sommerlich heiterer Kulisse
die Lust am Leben.
Jungfrau
Wie ein einfacher Durchschnittsmensch, motiviert von seinem Gefühl
für Anständigkeit einen ungleichen Kampf gegen einen großen
Konzern besteht, erzählt die (wahre) David-gegen-Goliath-Geschichte „Flash
of Genius“. Ingenieur und College-Professor Bob Kearns ist ein unauffälliger,
ordentlicher Mann mit Freude am Tüfteln, der eines Tages den im Alltag
so nützlichen Intervall-Scheibenwischer erfindet – ein Jungfrau-Typ
wie aus dem Lehrbuch, dessen starrsinniger und zunehmend obsessiver, jahrzehntelanger
Kampf um sein Urheberrecht zudem noch Jungfrau-Saturn und Steinbock-Pluto
reflektiert.
Waage
Regisseurin Maren Ade und Hauptdarstellerin Birgit Minichmayr wurden für „Alle
Anderen“ bei der diesjährigen Berlinale ausgezeichnet. Der Film
dreht sich um Beziehungsmodelle, Geschlechterrollen und den Kampf, den
es kostet, wenn man darin nicht ganz orthodoxe Wege gehen will: im Urlaub
treffen Gitti und Chris auf Hans und Sana und erweisen sich beim Zusammentreffen
als unsicher im Umgang mit dem eigenen Liebeskonzept... Waage als Zeichen
der Begegnung mit dem Anderen und der geistigen Konstrukte steht hier eindeutig
im Mittelpunkt des Geschehens.
Skorpion
Ein skorpionisches Blutbad ungewöhnlicher Art erwartet uns in Julie
Delpys Historienfilm „Die Gräfin“ („The Countess“).
Der Legende nach badete die ungarische Serienmörderin Erzebet Bathory
zu Beginn des 17. Jahrhunderts im Blut junger Frauen und Mädchen,
um ihre Schönheit zu erhalten. Bemüht um eine weniger dämonisierende
Interpretation der außergewöhnlich mächtigen Frau, beleuchtet
die vorliegende filmische Bearbeitung Erzebets obsessive Liebe zu einem
jüngeren Mann und stärkt auch damit die in der Geschichte ebenfalls
vorhandenen Waage-Motive Schönheit und Liebe.
Schütze
„Crossing Over”, ein gut gemeinter Film mit humanistischer
Botschaft, dreht sich um illegale Immigration, um die Suche nach einem
besseren Leben und ruft zu Verständnis und Toleranz gegenüber
dem Fremden auf. Ein Grenzpolizist, den der Tod einer Einwanderin belastet,
eine Fünfzehnjährige, die wegen angeblicher Terrorismus-Sympathien
von Ausweisung bedroht ist, ein Einwanderungsbehördenangestellter,
der seine Position für sexuelle Erpressung nutzt – das sind
nur drei der vielen Figuren, die sich im Konfliktraum kultureller, ethnischer
und nationaler Überschneidungen und Abgrenzungen bewegen. Trotz mancher
Sentimentalitäten, die der Schütze-Thematik Krebs-Motive beifügen,
ist „Crossing Over“ ein feuriges Plädoyer für mehr
Liberalität im interkulturellen Umgang.
Steinbock
Lange erwartet und von Fans heiß ersehnt kommt der vierte Teil
der John-Connor-Saga „Terminator – Die Erlösung“ („Terminator
Salvation“) mit viel düsterer Action daher. Der mühsame
Kampf der letzten überlebenden Menschen gegen die Maschinen in einer
verwüsteten, weitgehend bleiern gefärbten Welt, das technisch-emotionslose,
effizienzgesteuerte Vernichtungsprogramm der Maschinen und nicht zuletzt
auch die einer griechischen Tragödie ähnelnde Geschichte um
einen Cyborg, der sich für einen Menschen hält, unwissentlich
seinen Teil zum tödlichen Schlag gegen John Connor beiträgt,
sich dann jedoch für diesen opfert – all das gibt diesem Film
seine Steinbock-Färbung.
Wassermann
Es liegt nahe, in der Biografie eines berühmten Revolutionärs Wassermann-Qualitäten
zu vermuten, und natürlich weist Steven Soderberghs „Che“ (mit
dem großartigen Benicio del Toro in der Titelrolle) in seiner Darstellung
von Ernesto „Che“ Guevaras Zeit als Revolutionsführer in
Kuba diese auf. Bedenkt man zudem, dass Saturn der alte Herrscher des Wassermann-Zeichens
ist, fügt sich auch das Motiv militärischer Disziplin ebenso ins
Bild wie die Bedeutung gesellschaftlicher Verantwortung und sozialen Gewissens.
Soderbergh verzichtet auf Pathos und Sentimentalität und erzählt
von revolutionärer Gemeinschaft und solidarischem Kampf aus einer distanzierten,
beobachtenden Haltung heraus – auch darin zeigt sich Wassermann.
Fische
Als eine „Psychedelic Road Movie Komödie” bezeichnet Michael
Glawogger seinen von bekifften Würstelbudenbesitzern, durchgedrehten
Kleinkriminellen und tuntigen Automechanikern bevölkerten und mit
jedes Drogentrips würdigen Bildern durchsetzten „Contact High“,
einen Film um eine verloren gegangene Tasche und deren Wiederbeschaffung.
Zweifellos auch uranisch getönt, ist diese schräge Komödie
jedoch vor allem ein knallbunter Trip durch dem Fische-Zeichen entsprechende
Unsinnspoesie und surrealistisches Chaos.
Vesna Ivkovic studierte Literatur- und Sprachwissenschaften, Soziologie,
Philosophie, Geschichte und beschäftigte sich intensiv mit Psychologie,
Mythologie sowie verschiedenen Glaubens- und Weisheitssystemen.
Parallel dazu erforschte sie die Erkenntniswege des Körpers mittels
der Kampfkunst des Kung Fu, Tanz, Yoga, Qi Gong und verschiedenen
anderen Methoden der Körperarbeit und Bewegungskunst.
1993 entdeckte sie die Astrologie als Erkenntnisinstrument und absolvierte
2004 am Astrologie-Zentrum Berlin bei Markus Jehle und Petra Niehaus
die Meisterklasse.
Mehr über die Autorin des Cinemaskopes finden Sie
auf ihrer eigenen Website www.astrosemiotics.de
Das Cinemaskop ist ein Überblick über aktuelle Kinofilme und deren zentrale Thematik aus astrosemiotischer Sicht, (d.h. den Film als Zeichensystem betrachtend und ins astrologische Zeichensystem übersetzend).
Ein gelungener Film hat nicht nur eine Story, ein bestimmtes Thema, er hat auch eine spezielle Atmosphäre, vermittelt ein bestimmtes Gefühl und zieht uns in seine ganz eigene Welt – dieses Grundthema, das sich aus Figuren, Story, Setting und allerlei anderen Komponenten speist, findet seine Entsprechung in einem oder mehreren astrologischen Zeichenprinzipien. Sehr vereinfacht heißt das: ein rasanter Actionkracher konfrontiert uns mit Widder-Energie, ein Horrorfilm dagegen mit skorpionischen Abgründen und Ängsten, etc. Wir kommen aus dem Kino und finden uns – wenn es dem Film gelungen ist, uns zu erreichen – beschäftigt mit und erfüllt von eben diesen Energiequalitäten.
Aktuelle Planetenstände
26-Apr-2018, 20:22 Weltzeit | |||||
Sonne | 6 | 32'44" | 13n42 | ||
Mond | 27 | 15'45" | 4n25 | ||
Merkur | 9 | 51'35" | 1n34 | ||
Venus | 2 | 37'10" | 21n20 | ||
Mars | 21 | 28'18" | 22s51 | ||
Jupiter | 19 | 52'48"r | 16s29 | ||
Saturn | 9 | 5'10"r | 22s14 | ||
Uranus | 28 | 57'29" | 10n37 | ||
Neptun | 15 | 45' 0" | 6s28 | ||
Pluto | 21 | 16'58"r | 21s28 | ||
Mondkn.w | 11 | 4'56"r | 17n27 | ||
Chiron | 0 | 29'56" | 3n20 | ||
Erklärungen der Symbole | |||||
Horoskop des Moments |