Widder
Der für schlichte und gradlinige Action (Die Hard 2, Cliffhanger) bekannte
Regisseur Renny Harlin liefert mit „Zwölf Runden“ abermals
genau das ab. Ein junger Polizist muss sich einem Wettkampf auf Leben und Tod
stellen, als ein von ihm einst gestellter Verbrecher, dessen Geliebte auf der
Flucht zu Tode kam, aus Rache das Leben der Freundin des Polizisten bedroht
und daraus mit perverser Lust ein gefährliches Spiel mit zwölf herausfordernden
Aufgaben für den Polizisten und höchstmöglichem Einsatz für
alle Beteiligten macht – „if you’re still standing after
12 rounds you’ve won her back“ („wenn du nach 12 Runden noch
stehst, bekommst du sie zurück“).
Stier
In einer idyllischen Kleinstadt, die vor zehn Jahren ein kannibalisches
Massaker unter eingeschlossenen Bergleuten und weitere brutale Morde erlebte,
hält der Horror erneut Einzug als ein junger Mann, der als Teenager
die Ereignisse
überlebte, zum Valentinstag in seine Heimat zurückkehrt. Zwar scheint „My
Bloody Valentine 3D“ eher Gefühle skorpionischen Horrors zu vermitteln,
doch für Fans des Slasher-Genres, dessen Klassiker von 1981 hier eine
Neuauflage erfährt, ist es vor allem ein wohliges Gruseln, das die sinnenfroh
und genießerisch ausgespielten Metzeleien begleitet und so ist doch
sehr die Stier-Seite der Achse betont.
Zwillinge
„One fabulous game of Trivial Pursuit“ (“Ein großartiges
Trivial-Pursuit-Spiel”) nannte Hauptdarsteller Tom Hanks die zweite
Verfilmung eines Dan Brown-Bestsellers,
“Illuminati” (“Angels & Demons”). Das trifft
den Ton der holzschnittartigen Geschichte um Kardinalsmorde und eine alte,
mysteriöse Organisation aufklärerischer Künstler und Gelehrter,
um Physik, eine gefährliche neue Technologie und den alten Streit zwischen
Wissenschaft und Kirche recht gut und verweist auf die Zwillinge-Schütze-Achse
mit ihrem Konflikt zwischen der Sammlung und der Sinnhaftigkeit von Wissen.
Das hektische Sammeln und Entschlüsseln von Zeichen und Symbolen, das
die Hauptbeschäftigung der Protagonisten ausmacht und schnell den Charakter
einer Schnitzeljagd annimmt, betont dabei die Zwillinge-Qualität.
Krebs
Ein „Familienfilm“ der besonderen, der skorpionischen Art
ist „Der Fluch der zwei Schwestern“ („The Uninvited“),
eine Art modernes Märchen von der bösen Stiefmutter – und
so doch vor allem Krebs-betont. Die Mutter zweier junger Mädchen
stirbt und als die Jüngere, die über den Verlust ihrer Mutter
seelisch erkrankte, mit der Hoffnung auf ein Geborgenheit bietendes Familienleben
aus der Psychiatrie zurückkehrt, sieht sie sich nicht nur mit geisterhaften
Erscheinungen, sondern auch mit der früheren Pflegerin der Mutter,
die inzwischen den Vater geheiratet hat, konfrontiert. Was folgt, ist
ein brutaler Kampf zwischen den Mädchen und ihrer harten und ehrgeizigen,
Steinbock-betonten Antagonistin....
Löwe
Ein Film über Musik oder über Menschen, deren Leben die Musik
ist, hat fast immer eine starke Löwe-Betonung, schließlich
sind Musik und Tanz seit jeher zentrales Mittel menschlichen Selbstausdrucks
und der Gefühle von überschäumender Freude bis zu tiefer
Trauer. „Der letzte Applaus“ ist kein glamouröser Film,
doch fängt er genau diese Funktion von Musik ein und lässt
den Zuschauer teilhaben an der Bedeutung, die dieses Ausdrucksmittel
für eine Gruppe von Tangosängern und -sängerinnen in Buenos
Aires hat, die noch einmal vor dem Publikum ihres früheren Arbeitsplatzes,
der berühmtesten Tango-Bar Argentiniens,
„Bar El Chino“ auftreten und den Glanz vergangener Tage in Erinnerung
rufen.
Jungfrau
Mit “Die wundersame Welt der Waschkraft” widmet sich erneut
ein Film dem Jungfrau-Thema Wäsche, wobei sich hier der dokumentarische
Blick neben den individuellen Geschichten der polnischen Wäscherinnen
auch auf die Verflechtung ökonomischer Beziehungen zwischen deutschen
Nobelhotels und polnischen Wäschereien richtet.
Auch der Spielfilm „Sunshine Cleaning“ hat mit dem Motiv der Reinigung
zu tun
– hier gründet eine in finanzielle Nöte geratene, alleinerziehende
Putzfrau ein Unternehmen zur Reinigung von Tatorten, an denen es zu Todesfällen
kam. Darin findet sich natürlich auch eine skorpionische Komponente (Jungfrau-Pluto
wäre eine passende Entsprechung). Doch auch das Jungfrau-Gegenüber
Fische spielt eine wichtige Rolle, soll doch das Projekt auch der chaotischen,
durchs Leben treibenden Schwester zu einem Arbeitsplatz und geregeltem Leben
verhelfen. Und so nimmt die Tragikomödie des – vergeblichen? – Bemühens
um einen ordentlichen und „perfekten“ (Arbeits-)Alltag ihren Lauf.
Waage
Wieder einmal gibt es zum Thema Waage eine jener typischen leichtfüßigen
und hübsch gestylten Beziehungskomödien zu sehen. In „The
Womanizer – Die Nacht der Ex-Freundinnen“ („Ghosts of
Girlfriends Past“) schleichen sich allerdings auch verdrängte
Gefühle und Krebs-typische Märchenmotive wie wohlmeinende Geister
ein, sowie eine offenbar unvermeidliche saturnisch-geprägte Moral
zur originären Waage-Kunst: sich wirklich auf ein „Du“ einzulassen,
dessen eigenständige Perspektive wahrnehmen zu lernen, statt das – in
der Vergangenheit von der Titelfigur rasant gewechselte – Gegenüber
ausschließlich als Erfüllungsgehilfe des eigenen Egos zu benutzen.
Das ganze kardinale Kreuz also (in doppeltem Sinne) und Waage-Erfüllung
statt Widder-Egoismus unter Einbeziehung von Krebs und Steinbock...
Skorpion
Noch einen skorpionischen „Familienfilm“ bietet „Last
House on the Left“. Hier ist die Skorpion-Qualität deutlich
betont, geht es doch vornehmlich um die Fähigkeit zu grausamer und
brutaler Rache: Nachdem sie zwei junge Mädchen gequält und beinahe
beide getötet haben, quartieren sich drei Gewaltverbrecher und der
jugendliche Sohn des einen ausgerechnet in einem abgelegenen Ferienhaus
bei den Eltern eines der Mädchen ein. Als die Schwerverletzte von
ihren Eltern gefunden wird und ihnen klar wird, dass die Täter in
ihrem Haus sind, setzen die beiden vormals harmlosen Urlauber alles daran,
die Täter für ihre Tat bluten zu lassen.
Schütze
Wie aus einem Raufbold der mutige Kapitän eines unendliche Weiten
erforschenden Raumschiffs wird, wie die Reisen der Enterprise begonnen
haben könnten, die durch alle Generationen hindurch vor allem Horizonte
erweiterte und mit Wissensdurst und Toleranz in fremde Welten vordrang,
das erzählt uns “Star Trek”, das Prequel zu allen Star
Trek-Filmen und -Serien, in dem sich der streitlustige Kirk und der kühle
Vulkanier Mr. Spock erstmals begegnen. Spocks Worte, die viele Folgen einleiteten
verweisen deutlich auf die Schütze-Mission der Enterprise:
“These are the voyages of the starship Enterprise. Her ongoing mission:
to explore strange new worlds, to seek out new life-forms and new civilizations;
to boldly go where no one has gone before.” (“Dies sind die Reisen
des Raumschiffs Enterprise. Seine Mission: fremde Galaxien zu erforschen,
neues Leben und neue Zivilisationen zu entdecken; dorthin vorzudringen, wo
nie zuvor ein Mensch gewesen ist“).
Steinbock
In naturalistischer, schmuckloser Bebilderung erzählt “Boy
A” die Geschichte eines jungen Mannes, der sich nach 14jähriger
Haftstrafe wegen Mordes an einem kleinen Mädchen darum bemüht
ein neues Leben anzufangen. Die Strafe ist verbüßt, die Verantwortung übernommen,
sogar eine Art Wiedergutmachung scheint ihm zu gelingen, als er einem
kleinen Mädchen das Leben rettet. Doch gerade das bringt die Medien
auf die Spur seiner Vergangenheit und gefährdet die neugewonnene
Lebensordnung. Resozialisierung und Verantwortung, Schuld und Sühne
sind die gewichtigen Steinbock-Themen dieses kleinen Films.
Wassermann
Scheinbar die Geschichte einer Patchworkfamilie im französischen Arbeitermilieu
ist „Ricky“ letztlich ein skurriler Superhelden-Film über
das Anderssein, der diverse Genres vermischt. Eine alleinerziehende Mutter
und Fabrikarbeiterin verliebt sich in einen Kollegen und bekommt ein Kind
mit ihm. Als das Baby seltsame Blutergüsse aufweist, kommt es zu Konflikten
und das Paar trennt sich. Bald stellt sich jedoch heraus, dass Ricky keineswegs
vom Vater misshandelt worden war, sondern ihm einfach Flügel wachsen...
Ein fliegendes Baby in einer zeitgenössischen Trabantenstadt? Wie das
aussehen könnte, zeigt dieser kuriose Film von Francois Ozon.
Fische
Wenn der Titel eines Films „The Limits of Control“ ist, dann
liegt es nahe, Fische-Qualitäten zu vermuten. Wenn sich kaum eine
Story erzählen lässt, die Bilder immer wieder leicht surreal
und träumerisch erscheinen und man sich während des Films fragt,
ob man nun gerade eine gebrochene Realität, einen Traum oder eine
Reise durchs kollektive Unbewusste gezeigt bekommt, und wenn dann noch
Sätze fallen wie „Everything is imagined“, dann bestätigt
sich diese Vermutung. Jim Jarmusch, der Wassermann, hat mal wieder experimentiert
und mit einem bemerkenswerten Ensemble (Tilda Swinton allein ist sehenswert!)
ist daraus ein Mysterienspiel der Filmgeschichte voller spiritueller Binsenweisheiten
geworden, das zu einer Revolution der Wahrnehmung auffordert (Uranus in
Fische!).
Vesna Ivkovic studierte Literatur- und Sprachwissenschaften, Soziologie,
Philosophie, Geschichte und beschäftigte sich intensiv mit Psychologie,
Mythologie sowie verschiedenen Glaubens- und Weisheitssystemen.
Parallel dazu erforschte sie die Erkenntniswege des Körpers mittels
der Kampfkunst des Kung Fu, Tanz, Yoga, Qi Gong und verschiedenen
anderen Methoden der Körperarbeit und Bewegungskunst.
1993 entdeckte sie die Astrologie als Erkenntnisinstrument und absolvierte
2004 am Astrologie-Zentrum Berlin bei Markus Jehle und Petra Niehaus
die Meisterklasse.
Mehr über die Autorin des Cinemaskopes finden Sie
auf ihrer eigenen Website www.astrosemiotics.de
Das Cinemaskop ist ein Überblick über aktuelle Kinofilme und deren zentrale Thematik aus astrosemiotischer Sicht, (d.h. den Film als Zeichensystem betrachtend und ins astrologische Zeichensystem übersetzend).
Ein gelungener Film hat nicht nur eine Story, ein bestimmtes Thema, er hat auch eine spezielle Atmosphäre, vermittelt ein bestimmtes Gefühl und zieht uns in seine ganz eigene Welt – dieses Grundthema, das sich aus Figuren, Story, Setting und allerlei anderen Komponenten speist, findet seine Entsprechung in einem oder mehreren astrologischen Zeichenprinzipien. Sehr vereinfacht heißt das: ein rasanter Actionkracher konfrontiert uns mit Widder-Energie, ein Horrorfilm dagegen mit skorpionischen Abgründen und Ängsten, etc. Wir kommen aus dem Kino und finden uns – wenn es dem Film gelungen ist, uns zu erreichen – beschäftigt mit und erfüllt von eben diesen Energiequalitäten.
Aktuelle Planetenstände
27-Apr-2018, 03:06 Weltzeit | |||||
Sonne | 6 | 49' 6" | 13n47 | ||
Mond | 1 | 3'55" | 3n07 | ||
Merkur | 10 | 5'36" | 1n38 | ||
Venus | 2 | 57'37" | 21n25 | ||
Mars | 21 | 36'24" | 22s51 | ||
Jupiter | 19 | 50'46"r | 16s28 | ||
Saturn | 9 | 4'55"r | 22s14 | ||
Uranus | 28 | 58'27" | 10n37 | ||
Neptun | 15 | 45'27" | 6s28 | ||
Pluto | 21 | 16'56"r | 21s28 | ||
Mondkn.w | 11 | 2'51"r | 17n27 | ||
Chiron | 0 | 30'47" | 3n21 | ||
Erklärungen der Symbole | |||||
Horoskop des Moments |