Aktuelle Planetenstände
20-Apr-2018, 03:19 Weltzeit | |||||
Sonne | 0 | 0'16" | 11n28 | ||
Mond | 23 | 22'41" | 19n32 | ||
Merkur | 5 | 43'16" | 0n49 | ||
Venus | 24 | 26'53" | 19n14 | ||
Mars | 18 | 9'59" | 23s06 | ||
Jupiter | 20 | 39'39"r | 16s41 | ||
Saturn | 9 | 8'43"r | 22s14 | ||
Uranus | 28 | 34'27" | 10n29 | ||
Neptun | 15 | 33'45" | 6s32 | ||
Pluto | 21 | 17' 9" | 21s28 | ||
Mondkn.w | 11 | 19'50"r | 17n23 | ||
Chiron | 0 | 9' 2" | 3n12 | ||
Erklärungen der Symbole | |||||
Horoskop des Moments |
Nichts
muss bleiben wie es ist
Baz Luhrmanns "Australia" |
Wenn Saturn und Uranus aneinandergeraten bleibt kaum etwas wie es war - seit
die Opposition der beiden Planeten aktuell ist (November 2008), haben wir
die Gelegenheit zu erleben, wie Beschränkung und Freiheit, Verantwortlichkeit
und Unverbundenheit, gewohnte Norm und Erneuerung im Bemühen um eine Balance
in den Fokus treten. Passend dazu kam Ende letzten Jahres ein Film in die Kinos,
der den Eindruck erweckt, in der Art des klassischen Epos eine in den frühen
vierziger Jahren angesiedelte grosse Geschichte um Liebe, Kampf und Selbstbestimmung
zu erzählen und dabei das Genre - respektvoll, soviel Saturn muss
sein - einer subtilen Erneuerung unterzieht.
Wie seine "Red Curtain" - Trilogie - Strictly Ballroom (1992), Romeo + Juliet (1996), Moulin Rouge (2001) - lässt Baz Luhrmanns Australia zu Anfang seine von postmodernen Referenzen und ironsicher Stilisierung geprägte Handschrift deutlich erkennen: Close-ups expressiver Gesichter, die ans Karikaturistische grenzen, eine Vorstellung der Protagonisten in einem ausdrücklich artifiziellen Rahmen und die damit erklärte Distanzierung von erzählerischem Realismus etc..
Klarer noch als in der Inszenierung selbst, findet sich eine Bebilderung
der Saturn - Uranus - Opposition in der Liebesgeschichte
zwischen einer englischen Lady und einem australischen Viehtreiber,
die uns hier in romantischer und manchmal magischer Weise erzählt
wird von einem kleinem Jungen, der als "half-caste" ("Halbblut")
ein von "Umerziehung" bedrohter Ausgestoßener ist und
die beiden als eine Art Eltern wählt. Auch er hat mit den beiden
Polen von restriktiver Normierung (Saturn) einerseits und mangelnder
Zugehörigkeit
(Uranus) anderseits zu kämpfen - und der Weg zum Happy
End mit Wahlfamilie ist lang und dramatisch.
Saturn und Uranus als Liebespaar?
Die vielfältigen Facetten einer herausfordernden Wechselwirkung
(das beschreibt den Oppositionsaspekt) zwischen Jungfrau - Saturn
und Fische - Uranus sind besonders eindrucksvoll bebildert
in den Figuren der viktorianisch - strengen englischen Dame, die
geschäftig,
stets auf Sauberkeit, Korrektheit, Anstand bedacht auch Jungfrau
- Qualität
einbringt und des freiheitsliebenden, bindungslosen gesellschaftlichen
Außenseiters, der in seiner Art sich durch passiven Widerstand
sozialen Konventionen, aber auch grösserer Verantwortung zu
entziehen, den Fische - Uranus erkennen lässt. Da sich zwischen
diesen beiden eine Liebesgeschichte entwickelt sind sie im Sinne
astrologischer
Archetypen und einer astrosemiotischen Deutung natürlich auch
als Venus und Mars zu lesen:
In Lady
Ashley (Nicole Kidman, der die Verwandlung von blass und vornehm zu sinnlich
und zupackend gut gelingt) finden wie eine
Jungfrau - Venus - verbunden mit Saturn - , die zwar zugeknöpft
und reserviert ist, aber auch hilfsbereit, pragmatisch und mitunter
sehr zupackend. Mitten im australischem Outback versteht sie es
ein Umfeld voller Schönheit und Geschmack zu schaffen. Sie
verliert nicht gern die Beherrschung und zeigt sich in emotionalen
Situationen häufig unsicher, doch kann sie durchaus auch verführerisch
und hingebungsvoll sein.
Drover, der - wie es zur Fische Qualität des Über
- Individuellen passt - nur nach seiner Berufsbezeichnung benannte
Mann (ein absichtsvoll und mit Augenzwinkern als "eye candy"
für
die Kinogängerinnen in Szene gesetzter Hugh Jackmann) ist unter
seiner scheinbar rauen Schale ein einfühlsamer und letztlich
nachgiebiger, sanfter Fische - Mars, der seine Kampfkraft nur zum
Wohle Schwächerer, bzw. - seiner engen Verbindung zu Uranus
wegen - für
Freiheit und Selbstbestimmung einsetzt. Drover war mit einer Aborigine
verheiratet, was ihn zu einem von der weissen Gesellschaft Ausgestoßenem
machte und so zog er sich von der Gesellschaft in die Einsamkeit
- bzw. zu den Ausgestoßenen - zurück.
Frei gewählte und erneuerte Strukturen
Die Wirkung dieser beiden sich zunächst abstoßenden, dann jedoch anziehenden Gestalten aufeinander wird von dem von beiden verwendeten Satz "Just because it is, doesn`t mean it should be" ( "Nur weil es so ist, heisst das nicht, dass es so sein muss" ) begleitet. Sie beeinflussen und verändern einander, indem sie auf der Oppositionsache zwischendurch die Rollen tauschen und dabei im Anderen die positiven und fruchtbaren Seiten der eigenen Position gespiegelt sehen. So verlangt die strenge Lady plötzlich mutig nach Veränderung und sprengt Konventionen, sie wird freier, lebendiger, spontaner und fordert den passiven Aussenseiter dazu heraus, soziale Konventionen aktiv zu durchbrechen. Der bindungsscheue Rebell verringert seine Distanz, nimmt Anteil und schliesslich doch (s)einen Platz in einer Gemeinschaft an, er mischt sich ein, wird ein bisschen sesshaft und übernimmt sogar so etwas wie väterliche Verantwortung.
Die Wechselwirkung zwischen Saturn und Uranus sorgt dafür, dass ein Status Quo auf seine Ausgewogenheit von fester Struktur und freier Wahl beurteilt, überprüft und an den "richtigen" - also im Sinne der Individualität stimmigen - Stellen erneuert wird. In Luhrmanns Australia wird dieser Prozess innerhalb der erzählten Story durch die Liebesgeschichte unterstützt und deutlich bebildert, während die Inszenierung eines konventionellen Genres in postmoderner Weise das Spiel von Saturn und Uranus sehr subtil wiederspiegelt.
Bilder: Offizielle Film-Website australiamovie.net
Vesna Ivkovic studierte Literatur- und Sprachwissenschaften, Soziologie,
Philosophie, Geschichte und beschäftigte sich intensiv mit Psychologie,
Mythologie sowie verschiedenen Glaubens- und Weisheitssystemen.
Parallel dazu erforschte sie die Erkenntniswege des Körpers mittels
der Kampfkunst des Kung Fu, Tanz, Yoga, Qi Gong und verschiedenen
anderen Methoden der Körperarbeit und Bewegungskunst.
1993 entdeckte sie die Astrologie als Erkenntnisinstrument und absolvierte
2004 am Astrologie-Zentrum Berlin bei Markus Jehle und Petra Niehaus
die Meisterklasse.
Mehr über die Autorin des Cinemaskopes finden Sie
auf ihrer eigenen Website www.astrosemiotics.de
Das Cinemaskop ist ein Überblick über aktuelle Kinofilme und deren zentrale Thematik aus astrosemiotischer Sicht, (d.h. den Film als Zeichensystem betrachtend und ins astrologische Zeichensystem übersetzend).
Ein gelungener Film hat nicht nur eine Story, ein bestimmtes Thema, er hat auch eine spezielle Atmosphäre, vermittelt ein bestimmtes Gefühl und zieht uns in seine ganz eigene Welt – dieses Grundthema, das sich aus Figuren, Story, Setting und allerlei anderen Komponenten speist, findet seine Entsprechung in einem oder mehreren astrologischen Zeichenprinzipien. Sehr vereinfacht heißt das: ein rasanter Actionkracher konfrontiert uns mit Widder-Energie, ein Horrorfilm dagegen mit skorpionischen Abgründen und Ängsten, etc. Wir kommen aus dem Kino und finden uns – wenn es dem Film gelungen ist, uns zu erreichen – beschäftigt mit und erfüllt von eben diesen Energiequalitäten.
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Mond | 23 | 22'41" | 19n32 | ||
Merkur | 5 | 43'16" | 0n49 | ||
Venus | 24 | 26'53" | 19n14 | ||
Mars | 18 | 9'59" | 23s06 | ||
Jupiter | 20 | 39'39"r | 16s41 | ||
Saturn | 9 | 8'43"r | 22s14 | ||
Uranus | 28 | 34'27" | 10n29 | ||
Neptun | 15 | 33'45" | 6s32 | ||
Pluto | 21 | 17' 9" | 21s28 | ||
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