Aktuelle Planetenstände
22-Apr-2018, 21:19 Weltzeit | |||||
Sonne | 2 | 41'18" | 12n24 | ||
Mond | 2 | 26'47" | 18n51 | ||
Merkur | 7 | 3'36" | 0n55 | ||
Venus | 27 | 48' 4" | 20n09 | ||
Mars | 19 | 32'20" | 23s00 | ||
Jupiter | 20 | 20'54"r | 16s36 | ||
Saturn | 9 | 7'48"r | 22s14 | ||
Uranus | 28 | 43'55" | 10n32 | ||
Neptun | 15 | 38'29" | 6s31 | ||
Pluto | 21 | 17'14"r | 21s28 | ||
Mondkn.w | 11 | 14'10"r | 17n24 | ||
Chiron | 0 | 17'45" | 3n15 | ||
Erklärungen der Symbole | |||||
Horoskop des Moments |
Das elfte Haus
von Dana Gerhardt
|
Von meinem bequemen Aussichtspunkt in dem dick gepolsterten Lesesessel des örtlichen Buchladens aus hörte ich eine schrille Stimme, gefolgt von einem eindeutig rotzigen Lachen: "Nein, bist du nicht. Das ist albern. Du bist nur ein kleiner Junge." Das war wohl die Siebenjährige, die am Kinderbüchertisch Hof hielt und - während sie Puzzles sortierte - die Drei- und Vierjährigen mit einer Aura von Überlegenheit anwies, die Seiten nicht zu knicken und nicht durch die Gänge zu rennen. Ich fragte mich, welches arme Kind sie wohl gerade in der Mache hatte. Dann hörte ich die Stimme meines dreijährigen Sohnes: "Bin ich aber. Ich bin Batman."
Instinktiv
stand ich auf, die Hand schon zur Faust geballt. Dann setzte ich mich wieder.
Ein Frau mittleren Alters sollte
sich nicht mit einer Siebenjährigen anlegen, egal wie sehr sie die
Unschuld ihres Sohnes verteidigen will. Es war natürlich
viel besser zu beobachten, was er selbst tun konnte. "Ich bin Batman",
hörte ich Branden trotzig
wiederholen. Einen Augenblick später rannte er im Kreis durch die
Gänge
zwischen den Bücherregalen, machte fauchende Heldengeräusche
und schwang ein unsichtbares Schwert durch die Luft. Ein anderer Junge
schloss sich
ihm an. "Ich bin Batman und du bist Superman", sang Branden.
Er hatte einen Freund gefunden und alles war gut. Seine Superkräfte
blieben gewahrt.
Das elfte ist das Haus der Freunde. Als Gegenüber des fünften Hauses, diesem Sandkasten kindlicher Unschuld und der Vorstellung wir seien etwas ganz Besonderes, beschreibt Haus elf unsere erste Erfahrung mit der Stammesgesellschaft, dem Spielplatz, auf dem wir die Welt treffen. In Haus elf entdecken wir, dass wir nicht alleine sind, was - wie mein Sohn soeben herausgefunden hat - gut oder schlecht sein kann. Das elfte Haus bringt uns Verbündete, die Annehmlichkeiten geteilter Erfahrungen, die Stärke eines kollektiven Standpunktes. Es wirft auch einen kritischen Blick auf unser Verhalten, macht uns verletzlich gegenüber der Meinung der Gruppe und definiert uns als "out" oder "in", als dazugehörig oder nicht. Als Haus der Gruppen und Organisationen taucht es uns das elfte in die Gesellschaft anderer ein. Wie das feine Werkzeug eines Juweliers, schleift und poliert es den Individualismus und die Kreativität des Haus-Fünf-Selbst, so dass wir in die größere Welt hineinpassen.
Doch
das ist noch nicht alles. Mit diesem Haus ist ein ganzer Flohmarkt von
Konzepten verknüpft. Als ich anfing, diese Serie
zu schreiben, meinte eine Kollegin, dass sie es kaum erwarten könne
den Artikel über das elfte Haus zu lesen.
Ich antwortete: "Ich
auch nicht!" Denn wenn es ein gemeinsames Thema unter den vielen
Stichworten zu diesem Haus geben sollte, ist es mir größtenteils
entgangen. Wir lernen, dass Haus elf den sozialen Code symbolisiert,
der eine Gesellschaft
zusammenhält, und den revolutionären Geist,
der sie auseinanderbricht. Es herrscht sowohl über
Astrologen als
auch über die Gesetzgeber, die sie am liebsten verbieten würden.
Es beschreibt, was wir gemeinsam haben und was uns unterscheidet.
Es ist ein zukunftsorientiertes Haus, aber sein soziales Netz hängt oft
an
der Vergangenheit. Wir lernen, dass es in
Elf um warme und liebevolle Beziehungen geht und um diejenigen,
für die wir viel weniger empfinden. Hier sind wir distanziert. Und
wir ordnen uns kollektiven Zielen unter. Und doch finden wir hier auch
Anerkennung. Astrologen sagen gerne, dass wir im fünften
Haus Liebe geben und im elften empfangen. Und dann ist da noch
die seltsamste
Beschreibung, die besagt, dass Elf das Haus der Hoffnungen und Träume
sei. Als ob das nicht genug sei, herrscht das elfte Haus auch über
Flugzeuge, Computer, Krampfadern, Elektrizität, Galaxien, Wahlen,
Ratgeber, humanitäre
Zwecke und unerwartete Gewinne.
Mannigfaltige Stichworte sind eine nervige Eigenschaft vieler Häuser. Aber was mich an Haus-Elf-Stichworten am meisten stört ist, wie wenig Bestätigung ich dafür bekomme, wenn ich sie mit den Erfahrungen meiner Klienten vergleiche. Wenn dieses Haus aktiviert ist, kann ich nicht selbstbewusst behaupten - wie es manche Astro-Kochbücher tun - dass diese Person einer "Anonymen"-Gruppe beitreten oder ehrenamtlich beim Eltern-Lehrer-Verband mitarbeiten sollte. Oder dass sich Schwierigkeiten mit Freunden ankündigen, wenn dieses Haus herausgefordert ist. Wenn eine Freundschaft so schwierig wird, dass man sie mit einem Astrologen besprechen muss, ist oft genug das siebte Haus der Partnerschaften oder das fünfte Haus der Gespielen und Gespielinnen beteiligt. Wohl die erstaunlichste Eigenschaft dieses Hauses ist, wie unterschiedlich es von klassischen und modernen Astrologen beschrieben wird. Der modernen Astrologie wird oft vorgeworfen, dass sie alle traditionellen Unglücksvorhersagen schönfärben wolle. Aber dem elften Haus hat die moderne Astrologie tatsächlich die schönen Feenflügel gestutzt!
Die
klassischen Astrologen nannten das elfte Haus 'Bona Fortuna' ('Haus des
Glücks') und 'Haus des guten Geistes'. Die dahinterliegende
Logik ist, laut Deborah Houlding (1), einer modernen Expertin in klassischer
Astrologie, dass ein Planet in Elf weit genug vom Aszendenten entfernt
ist, dass er klar und deutlich gesehen werden kann. Symbolisch betrachtet
ist er nicht mehr in Gefahr von der aufgehenden Sonne 'verbrannt' zu werden.
Und er hat sich dem Risiko von Gefangenschaft
und Unsichtbarkeit im zwölften Haus entzogen. Planeten, die hier
stehen, haben sich über
die Erde erhoben und bewegen sich in ihrer Tagesbewegung in Richtung Himmelsmitte.
Diese Stellung verspricht die Erfüllung dessen, was ein Mensch begehrt.
Manilus betrachtete das elfte als das
glückverheißendste
aller Häuser, sogar noch mehr als das zehnte. Die Himmelsmitte
bedeutet Vollendung; Macht in Haus zehn kann nur noch abwärts gehen.
Ein Planet in Elf jedoch ist auf dem Weg nach oben. Und so ist dieses Haus
geziert
mit Hoffnung, Optimismus, Glaube, Streben und Triumph. Der glückbringende,
wohlwollende Jupiter soll sich in diesem Haus 'erfreuen'.
Laut John Frawley, einem weiteren modernen Fachmann des traditionellen Ansatzes, leitet sich das Glück des elften Hauses auch aus seiner Position als zweites Haus vom zehnten her. Daher deutet es auf Gaben (zweites Haus: Besitz), die vom König (zehntes Haus) kommen. Wenn man diese Sichtweise erweitert, birgt das elfte Haus allerhand glückliche Zufälle, vom Glückspfennig auf dem Gehsteig bis zum Lottogewinn, jegliche Gabe, die unerwartet von oben kommt. Es war diese Logik, die ursprünglich auch die 'Freunde' in dieses Haus packte. Freunde sind die natürlichen Wohltäter. Sie sind uns wohlgesonnen und bereit zu helfen, wann immer wir in Not sind; ein Mensch, der viele Freunde hat, ist in der Tat wohlhabend. Aber, so Frawley, es ist ein Fehler, diesem Haus immer mehr Leute zuzuordnen, und es von Freunden auf alle Gruppen und Organisationen zu erweitern, denen wir angehören mögen. Die Chaldäische Planetenreihe macht die Sonne zur Herrscherin des elften Hauses. Was nur passend ist, schreibt Frawley, denn so wie das elfte die Wohltaten anzeigt, die vom Himmel zu uns kommen, so ist die Sonne das Abbild dieses unendlichen, unerschöpflichen Reichtums, der den Kosmos durchdringt und erhält. (2)
Die klassischen Astrologen sahen einen Regenbogen in diesem Haus, und einen Topf voller Gold. Doch was ist aus ihnen geworden? Wie sind wir in dieses turbulentere moderne Territorium gekommen, wo wir mal dazugehören und mal nicht?
Die traditionelle Astrologie spricht vage vom elften Haus als dem Haus der 'Hoffnungen und Wünsche'. "Was für ein schwaches Konzept für eines der dynamischsten und lebendigsten Häuser!" (3) So der Vater der modernen humanistischen Astrologie Dane Rudhyar über das elfte Haus. Und was hielt Rudyar für lebendiger und dynamischer als Glück? "Sich mit Freunden zusammentun, mit Gleichgesinnten, die von der gleichen Sehnsucht nach Visionen und kreativen gesellschaftlichen oder religiösen Veränderungen getrieben sind." Was mich eher an eine Bierwerbung voller Visionäre und Menschenfreunden erinnert. Das elfte hat die Vorteile seiner Stellung zwischen dem zwölften und dem zehnten Haus verloren, mit seinen Planeten, die außerhalb der Gefahrenzone auf dem Weg nach oben sind. Die moderne Astrologie benutzt das 'Alphabeth'-System. Das heißt, dem elften Haus werden die Eigenschaften des elften Tierkreiszeichens zugeschrieben: des visionären, humanitären und zukunftsorientierten Wassermannes. So wurde aus den 'Freunden und Wohltätern' die 'Gemeinschaft' im Allgemeinen. Und so haben wir hier den Auftrag bekommen uns mit anderen zusammenzuschließen, um dem Wohl der Gemeinschaft zu dienen. In Elf, sagt Rudyar, "wird die Macht der Gesellschaft, des Kollektivs oder der Gruppe durch das Individuum freigesetzt - oder genauer gesagt, durch die Tätigkeiten, die das Individuum durch die gesellschaftliche Einheit ausübt." (4) Verschwunden sind die persönlichen Hoffnungen und Träume und auch die Gaben des Königs. Wir sollen uns jetzt mit unseren Brüdern und Schwestern zusammentun und eine glänzende Zukunft für die Welt entwerfen. Gehen sie zu den Treffen des Eltern-Lehrer-Verbandes! Treten Sie den "Anonymen Esssüchtigen" bei! Retten Sie die Wale!
Da
ich in moderner Astrologie ausgebildet bin, habe ich das Erbe dieses Haus
als Haus der glücklichen Fügung erst kürzlich entdeckt.
Wenn Planeten hier unerwartete Segen anzeigten, dann war
mein Astrologenauge nicht geschult, danach zu suchen. Ich würde
Ihnen gern fröhliche Geschichten über günstige
Planeten und Transite im elften Haus erzählen. Aber es ist wohl unser
Berufsrisiko, dass Klienten selten die Astrologin anrufen, um zu sagen,
dass sie ein
wahnsinniges Glück hatten und nun wissen wollen, was zum Teufel
da los ist. Und ich habe auch nicht genug Erfahrung in der Stundenastrologie,
für die die glückverheißende Bedeutung des elften Hauses
hauptsächlich
gemeint war. Die Stundenastrologie erstellt ein Horoskop für den
Moment, in dem ein Klient eine Frage stellt.
Wenn die Frage
lautet "Bekomme ich das, was ich mir erhoffe?", zeigt die Stellung
des Herrschers
über das elfte Haus an, ob die Antwort ja oder nein ist. Was
ich aber von meinen Klienten gelernt habe ist, dass Planeten oder Transite
in diesem Haus nicht immer die reine Freude daran anzeigen, die Welt zu
retten, irgendwelchen Gruppen beizutreten oder selbst eine nette Zeit mit
Freunden
zu verbringen. Einige Klienten haben mir sogar gesagt, dass sie sich gefragt
haben, ob ihr Horoskop falsch sei, nachdem
sie in Astrologiebüchern über das elfte Haus gelesen hatten. Obwohl
ihre Sonne oder ihr Mond, oder Merkur oder Venus in Elf waren, fühlten
sie sich oft verloren und unglücklich
in der Gesellschaft anderer.
Ausnahmslos sind die Geschichten, die Menschen über ihr elftes Haus erzählen, und über ihre Bestrebungen mit der Menschheitsfamilie in Verbindung zu treten, voller Verletzungen und bergen mehr als nur eine emotionale Narbe. Die Erinnerungen des elften Hauses reichen oft zurück zur ersten Erfahrung mit einer gesellschaftlichen Einheit, der Herkunftsfamilie. Und Planeten in diesem Haus, mit ihren Aspekten und archetypischen Eigenschaften, enthalten diese Geschichten in prägnanter astrologischer Sprache. Jean hat Pluto in Elf im Quadrat zu ihrer Sonne. Die Stellung Plutos zeigt an, wo wir uns verändern müssen. Er fordert uns heraus, unsere eigene Macht zu finden, obgleich wir uns vielleicht lange Zeit in diesem Lebensbereich machtlos fühlen. Jean hat sich immer wie eine Ausgestoßene in ihrer Familie gefühlt. Seit ihrer Kindheit wurde sie von dem Gefühl verfolgt, nicht hineinzupassen, und dass sie es vielleicht gar nicht verdient dazuzugehören. Sie verbrachte den größten Teil ihres Erwachsenenlebens damit, als freiberufliche Computerspezialistin zu arbeiten, wobei sie nie allzu lange an einem Ort bleib. Ihre wahre Leidenschaft ist jedoch ihre Arbeit als Heilerin. Es war ihr größter Erfolg und ihre größte Freude, den 'Stamm' zu finden, der sie willkommen heißt und ihre Gaben anerkennt.
Mein Freund Bill hat sowohl Mond als auch Saturn in Elf. Bills Mond will sich in das bequeme Nest eines geselligen Freundeskreises setzen. Seine größte Freude ist es in der Espressobar an der Ecke zu sitzen und den lebhaften Gesprächen über Politik und Kultur zu lauschen. Bill erzählte mir einmal, dass er oft eine tiefe Sehnsucht danach hat sich in eine Menschenmenge zu werfen und damit eins zu werden. Doch sein Saturn hat ihm ein ebenso starkes Bedürfnis verpasst, Grenzen zwischen sich und anderen aufzubauen. Wenn ich so beobachte wie Bill durch die Welt geht, signalisiert seine steife Körpersprache oft eine Saturn-Botschaft: "Sieh mich nicht an, rühr mich nicht an!" Seit ich Bill kenne, hat er immer nach einer Gemeinschaft gesucht, doch sein Saturn besteht darauf, dass es die richtige Gemeinschaft sein muss, die richtige Firma, die richtige Nachbarschaft, der richtige Bücherclub. Trotz jahrelanger Suche hat er sie noch nicht gefunden. Während sein nördlicher Mondknoten in Wassermann die Suche unterstützt, ja fordert, hält ihn der südliche Mondknoten in Löwe in der Isolation zurück.
Mond und Saturn können Mutter und Vater in einem Horoskop widerspiegeln. Bills Eltern geistern immer noch in seiner Haus-Elf-Welt umher. Beide waren aufrechte Christen, denen es zwar wichtig war was die Nachbarn dachten, aber sie verkehrten nie mit ihnen. Sie pilgerten jahrelang durch die Kirchen ihrer Stadt, traten aber nie einer bestimmten bei. Sein Vater eröffnete ein Ein-Mann-Anwaltsbüro und blieb sein ganzes Erwachsenenleben lang in dieser Isolation - von wo aus er den Kopf über "all die Spinner da draußen" schüttelte. Mama säte noch mehr Samen des Misstrauens: "Deine Freund mögen nicht dich. Sie wollen nur mit deinen Spielsachen spielen." Obwohl sie das Einkommen der höheren Bürgerschicht hatten, lebten sie in einer Nachbarschaft der unteren Mittelklasse, wie der Adel im Exil. Als die "reichen Jungs", über die die anderen Familien redeten, wurden Bill und sein Bruder zur Zielscheibe ihrer Spielkameraden, die eigentlich ihre Freunde hätten sein sollen. Die Nachbarsjungen lauerten im Hinterhalt, um sie auf dem Heimweg von der Schule mit Steinen zu bewerfen.
Das
moderne elfte Haus ist ein komplizierter Ort. Anstatt von diesem warmen
und wohlwollenden Paar Sonne und Jupiter bewohnt zu sein, haben wir hier
Uranus und Saturn, die beiden Herrscher über Wassermann. Die Mythologie
der beiden zeigt einen niemals endenen Konflikt zwischen ihnen an.
Uranus hatte die böse Angewohnheit seine Kinder zu fressen. Saturn
(als Kronos) war der Sohn, der diesem Schicksal entkam und seinen Vater
zu Fall brachte. Uranus ist der Herr des Himmels. Tatsächlich beginnt
jede Neuerung, jeglicher Fortschritt und jede Revolution als schöpferisches
Konzept - alles Angelegenheiten des Himmelsgottes. Wenn uns dieses Haus
mit uranischer Inspiration erfüllt, sind wir
wie Prometheus, der das Feuer von den Göttern stahl. Wir sind brillant
und wagemutig. Doch so sicher wie Uranus von Saturn abgesägt wurde,
müssen wir mit unseren luftigen
Idealen an Saturns Grenzen stoßen. So endete es auch für Prometheus.
Er wurde bestraft und an einen Felsen gefesselt, wo ihm die Vögel
die Leber auspickten. Der Fels ist Saturn, die harte Realität dieses
Hauses. Hier ist das Establishment - die Gruppe, die ihr Missfallen äußert.
Uranus mag uns zu Durchbrüchen inspirieren, doch Saturn
widersetzt sich entweder der Veränderung oder er unterstützt
sie. Die Spannung zwischen diesen beiden Planeten deutet an, dass es mit
unseren
Erfahrungen
in diesem Haus auf
und ab geht. Zu manchen Zeiten erleben unsere fortschrittlichen und unorthodoxen
Neigungen die Utopie der Gemeinschaft Gleichgesinnter, die Rudhyar
feierte. Zu anderen Zeiten sind wir der Spinner, der von der unerträglichen
saturnischen Menge umgeben ist.
Das
elfte Haus gibt uns Freunde und Gemeinschaft, aber es verlangt auch eine
Gegenleistung von uns. Es erwartet, dass wir uns immer mal wieder
aufgeben, um das Gleichgewicht zwischen Individualität
und Gruppendenken wieder herzustellen. Das
Verblüffende
an Urvölkern ist, dass sie hunderte, ja sogar tausende
von Jahren auf die gleiche Art und Weise leben können. Urvölker
(Erd-Völker)
haben einen starken Saturn. Die Kehrseite ist, dass man fortschrittlichen
Individuen in diesen Stämmen aus dem Weg geht. Dort können sich
Andersartige nicht zur Schau stellen; Individualität
bedeutet den Tod der Gruppe. Im Mythos tritt Saturn in die Fußstapfen
seines Vaters und frisst ebenfalls seine Kinder, bis sein Sohn, der neue
Himmelsgott
Zeus ihn schließlich zu Fall bringt. Die Spannung zwischen Erde und
Himmel ist in der Gesellschaft allgegenwärtig. Die zu starre Gemeinschaft
macht es unmöglich sich selbst als Individuum zu verwirklichen. Die
zu individualistische Gesellschaft erzeugt eine
gefährliche, instabile Welt.
Ich habe einmal gelesen (das ist lange her und ich weiß nicht mehr wo), dass dominante Elfthaus- und/oder Wassermann-Stellungen auf bedeutsame Erfahrungen gesellschaftlicher Zurückweisung hinweisen, das Leiden am Ausgestoßensein vom Stamm. Als ich anfing als Astrologin zu arbeiten, habe ich jeden, dessen Horoskop dieses Potential in sich trug, gefragt ob das wahr sei. Und tatsächlich erzählten die meisten wenigstens eine leidvolle Geschichte, bei der sie aus einem gesellschaftlichen Kreis ausgeschlossen waren. Jahre später ging mir auf, dass ich wahrscheinlich die gleiche Antwort bekommen hätte, wenn ich jedem diese Frage gestellt hätte, mit oder ohne dominantes elftes Haus. Die Bedürfnisse des Individuums im fünften Haus sind von Natur aus im Widerspruch zu den Bedürfnissen der Gruppe in Haus elf. Wer von uns hat nicht einmal an diesem Zusammenstoß der Gegensätze gelitten? Oft ist es sogar gerade diese Erfahrung, die uns mit unserer Mitmenschlichkeit in Verbindung bringt. Ablehnung lässt uns die Kreativiät unseres fünften Hauses hinterfragen. Ebenso stellt sie die Regeln der Gemeinschaft in Haus elf in Frage. Wir mögen in diesem Haus leiden, doch solches Leiden erhöht auch die Sensibilität für das Leiden anderer. Die Erfahrungen hier regen uns an von einer besseren Welt zu träumen.
Das moderne elfte Haus ist ein turbulenter und wechselhafter Ort. Sein Feedback hält uns auf Trab. Die gesellschaftlichen Organisationen, über die Haus elf herrscht, sind immer im Fluss - das ist die Spannung zwischen der Inspiration, die sie in Bewegung gesetzt hat, und dem Zahn der Zeit, der sie auseinanderbricht. Unser Freundeskreis verändert sich ständig. Gruppen sind gut für ein paar Jahre und dann fallen sie auseinander. In Haus elf treffen wir auf eine sich ständig verändernde Welt. Welches Selbst wir auch im fünften Haus aufbauen, hier wird es angerempelt, wird geprüft, ob es auf diesem Boden aus Treibsand stehen kann oder sinkt. Haus zehn beschreibt unsere Rolle in der Gesellschaft. Das elfte zeigt, wie wir es tatsächlich tun, wie wir uns "ver-wirklichen" unter wechselnden Umständen, immer und immer wieder.
Wenn Planeten in Transit oder Progression durch das elfte Haus gehen, haben die Menschen oft das Bedürfnis, ihre Interessen, Gaben oder Fähigkeiten in die Welt zu bringen. Der Sandkasten, in dem sie bisher gespielt haben, ist nicht mehr groß genug. Sie müssen ein neues Bild von sich selbst entwerfen. Transite durch Elf verleihen uns genügend Kühnheit, um neues Territorium zu betreten oder den Kreis, in dem wir uns bewegen, zu erweitern. Möglicherweise geschieht etwas, das uns dazu bringt, unsere Prioritäten radikal neu zu setzen. Wir könnten tatsächlich glückbringende Verbündete und Wohltäter treffen. Oder wir treffen auf Widerstände - besonders von der Gruppe, die wir vielleicht zurücklassen. In ihrem hervorragenden Buch über Solare (5) weist Mary Shea darauf hin, dass Planeten in diesem Haus auf ein Jahr hindeuten, in dem Sie alle Regeln in Frage stellen sollten, besonders Ihre eigenen. Lassen Sie Uranus Ihre vertrauten Saturn-Strukturen hinterfragen. Erforschen Sie, was Sie zurückhält. Erlauben Sie sich kühne neue Fragen zu stellen. Warum nicht kündigen und sich selbständig machen? Warum nicht alleine um die Welt segeln? Sie müssen nicht jedem verrückten Impuls folgen, der Ihnen in den Kopf kommt. Aber wenn Sie keine verrückten Ideen haben, die Ihren Sinn für das Mögliche erweitern, wie können Ihnen dann zukünftig wunderbare Überraschungen widerfahren?
Eine Art, Uranus und Saturn unter einen Hut zu bringen ist, Ihre wilden Ideen zu realistischen Zielen weiterzuentwickeln. Es ist schlau sich Gedanken über die Zukunft zu machen, wenn dieses Haus durch Transite oder Progressionen betont ist. Und hier schließt sich der Kreis - wir kommen wieder zurück zur klassischen Deutung, dass dies das Haus der Hoffnungen und Träume ist.
Ich habe diese Ausdrucksweise über Jahre vermieden, bis ich entdeckte, dass sie eigentlich nützlich und wahr ist. Was mich inspiriert hat, war Robert Coles wunderbares Buch über den jährlichen Lauf der Sonne durch die Häuser (6). Jedes Jahr kehrt die Sonne für etwa einen Monat in Ihr elftes Haus zurück. Cole sagt, dies sei der Monat, in dem Sie die Samen für die Dinge aussuchen sollen, die Sie im kommenden Jahr säen wollen. Es ist die Zeit, in der das Hoffen und Träumen am segensreichsten ist. Die Sonne ging gerade durch Ihr zehntes Haus - was einen Höhepunkt des Jahres darstellte, das war die Zeit, in der Ihre Arbeit ausgereift war und sichtbare Früchte trug. Jetzt müssen Sie anfangen, die Ernte des nächsten Jahres vorzubereiten. Was wollen Sie im kommenden Jahr anbauen? In diesem Monat sollten Sie eine Liste von all den Dingen machen, die Sie erreichen wollen.
Und das Beste: Sie müssen nicht mal gleich anfangen, auf diese Ziele hinzuarbeiten. Sie haben einen Monat Zeit, um darüber nachzudenken. Wenn die Sonne das elfte Haus verlässt und ins zwölfte geht, müssen Sie diese Visionen in Ihre Träume absinken lassen, wie keimende Samen. Es ist ganz normal, dass sich Ihre Hoffnungen in dem Monat in Zwölf in Zweifel und Ängste verwandeln. Doch darüber reden wir nächstes Mal, wenn wir zum letzten Artikel über die Häuser kommen!
TWELVE MOONS WORKSHOP |
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Twelve Moons Workshop bei mooncircles.com |
Übersetzt aus dem Englischen von Karin Hoffmann
Aktuelle Planetenstände
22-Apr-2018, 21:19 Weltzeit | |||||
Sonne | 2 | 41'18" | 12n24 | ||
Mond | 2 | 26'47" | 18n51 | ||
Merkur | 7 | 3'36" | 0n55 | ||
Venus | 27 | 48' 4" | 20n09 | ||
Mars | 19 | 32'20" | 23s00 | ||
Jupiter | 20 | 20'54"r | 16s36 | ||
Saturn | 9 | 7'48"r | 22s14 | ||
Uranus | 28 | 43'55" | 10n32 | ||
Neptun | 15 | 38'29" | 6s31 | ||
Pluto | 21 | 17'14"r | 21s28 | ||
Mondkn.w | 11 | 14'10"r | 17n24 | ||
Chiron | 0 | 17'45" | 3n15 | ||
Erklärungen der Symbole | |||||
Horoskop des Moments |